Reichtum ohne Gier – Sahra Wagenknecht

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Kurzbeschreibung: »Es ist Zeit, sich vom Kapitalismus abzuwenden«, sagt Sahra Wagenknecht. Denn der Kapitalismus ist längst nicht mehr so innovativ, wie er sich gibt. Bei der Lösung der großen Zukunftsfragen – von einer klimaverträglichen Energiewende bis zu nachhaltiger Kreislaufproduktion – kommen wir seit Jahrzehnten kaum voran. Für die Mehrheit wird das Leben nicht besser, sondern härter.
Quelle: Amazon.de

Also gleich vorweg ich gehöre ganz sicher nicht zu den Fans von Sahra Wagenknecht, doch dieses Buch wurde öfters positiv erwähnt und so wollte ich mir selbst einen Eindruck verschaffen.
Das Buch ist in zwei Abschnitte unterteilt. Zum Anfang erfolgt eine Analyse unseres derzeitigen Wirtschaftssystems.
Im zweiten Teil zeigt sie auf wie sie sich die Wirtschaft der Zukunft vorstellt.
Im ersten Teil kritisiert Wagenknecht die Versprechungen des Kapitalismus die eben nicht gehalten werden. Viele dieser Thesen kann ich nachvollziehen und teile auch ihre Kritik daran. Und ein Blick in die Geschichte aus der man sehen kann wie gewisse Mogule zum Beispiel in den USA zu ihrem Vermögen gekommen sind zeigt, dass ein reiner Kapitalismus für 99% der Menschen wirklich nicht wünschenswert ist. Denn dort setzt sich ausschließlich der Stärkste durch und unterjocht anschließend alles was ihm gefährlich werden kann. Dies hat dann nichts mehr mit einem Wettbewerb und Marktwirtschaft zu tun. Und auch zum Beispiel die Maxime des ewigen Wachstums im Kapitalismus ist einfach nicht haltbar. Nichts kann ewig wachsen.
Es gibt vieles was Wagenknecht aufzählt und dem man zustimmen kann.
Im zweiten Teil gibt es dann aber doch Dinge wo ich mir denke, dass dies nicht wirklich zum Erfolg führt. Gerade was die Sache mit dem vererben von Unternehmen angeht. Ich persönlich glaube, dass die soziale Marktwirtschaft die wir in den letzten Jahren immer weiter abgebaut haben und uns Richtung reinem Kapitalismus geöffnet haben eher die Lösung ist.
Das freie wirtschaften und dazu einen Staat der Regeln und Grenzen setzt, sowie die entsprechende Ausgleichs des Staates um die „schwächeren“ der Gesellschaft zu unterstützen und zu schützen. Dazu auch Bereiche (wie zum Beispiel Bildung, Straßen, Wasser usw.) die frei zugänglich (was nicht gänzlich kostenfrei meint) für alle Menschen offen stehen müssen und die nicht dazu gedacht sind um Profite zu erwirtschaften die dann halt vom Staat bewirtschaftet werden.
Dazu muss man aber nicht alles umkrempeln, sondern sich einfach auf die soziale Marktwirtschaft zurück besinnen.
Alles in allem ist das Buch aber sehr interessant geschrieben und regt zum nachdenken an. Man muss auch nicht die Überzeugung Wagenknechts teilen, doch ein Blick auf ihre Thesen lohnt sich dennoch.
Von daher kann ich es wirklich empfehlen, zumindest wenn man sich für Wirtschaftspolitik interessiert.

4 Gedanken zu “Reichtum ohne Gier – Sahra Wagenknecht

  1. Na ja zumindest halte ich Sahra Wagenknecht für eine der intelligentesten Politikerinnen im Deutschen Bundestag. Das Buch interessiert mich auch schon länger, werde es mir jetzt doch mal kaufen.

    Danke für die Erinnerung. 😉

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