Karneval in Bochum

Während aus Köln täglich neue Nachrichten über die steigende Gewalt beim Karneval kommen, verlief es in Bochum friedlich. Tausende Menschen säumten die Straßen entlang der Umzüge, und auch die Gänsreiter wurden umjubelt.
Rotwang hat einige schöne Fotos vom Karnevalsumzug und den Gänsrreitern geschossen: Fotos von Rotwang
Mehr zu den Gänsreitern findet ihr in einem meiner älteren Beiträge: Gänsereiter
Und auch wenn Bochum nicht wirklich eine Karnevalshochburg ist, so ist doch immer einiges los. Denn neben den Umzügen finden auch noch zahlreiche Karnevalsveranstaltungen in den Stadtteilen statt.

Willkommen zu Hause

Gestern habe ich mir den Spielfilm bei der ARD angesehen, den man nun endlich gesendet hat. Eigentlich sollte dieser Film schon vor Monaten laufen, doch aufgrund aktueller politischer Ereignisse wurde er immer wieder verschoben.

Kurzbeschreibung
Bundeswehrsoldat Ben Winter kehrt aus dem Afghanistan-Einsatz ins friedliche Deidesheim zurück. Weder er noch seine Umgebung sind darauf vorbereitet, dass er von der Friedensmission unsichtbare Wunden mitgebracht hat. Ben hat ein Attentat überlebt und bringt es jetzt nicht fertig, zuzugeben, dass er sich in seinem alten Leben nicht mehr zurechtfindet. Seine Freundin Tine, seine Eltern und Freunde wissen nicht, wie sie mit dem veränderten Ben umgehen sollen. Er ist unberechenbar, sein Schweigen und seine Ausfälle irritieren sie. Unfähig, über seinen Seelenzustand zu reden, isoliert Ben sich immer stärker. Erst durch die Begegnung mit Nachbarin Lona, die seinen prekären Zustand erkennt und ihn mit seinem Trauma konfrontiert, kann er sich eingestehen, dass er Hilfe braucht.
Quelle: TV-Browser

Der Film behandelt ein Thema welches in der deutschen Öffentlichkeit kaum zur Kenntnis genommen wird. Während die deutschen Soldaten immer mehr zur Zielscheibe von Anschlägen werden, und sich die Lage in Afghanistan zuspitzt, redet man hier immer noch von humanitären Einsätzen. Und so weiß die große Mehrheit der Deutschen wohl so gut wie gar nichts wie deutsche Soldaten in Afghanistan leben, was sie dort machen, und vor allem was sie dort aushalten müssen. Dieser Film behandelt ein aktuelles Thema welches in der deutschen Öffentlichkeit leider viel zu kurz kommt. Daher kann man nur hoffen, dass dieser Film seinen Beitrag leistet, um den Angehörigen unserer Streitkräfte die Aufmerksamkeit zu schenken, die sie verdienen. Schließlich leisten sie ihren Dienst dort für uns alle, egal wie man politisch zum Einsatz in Afghanistan oder sonst wo steht.
Amerikanische Filme, die das Thema Kriegsheimkehrer behandeln, kennen wir alle, doch einen Bezug zu deutschen Soldaten ist bisher nie gemacht worden. Dieser Film schließt die Lücke und geht damit weit über die alltägliche Abendunterhaltung hinaus. Wenn auch nicht so spektakulär wie amerikanische Filme, so lässt auch dieser Film seine Zuschauer nachdenklich zurück. Von der Aufmachung des Films hätte ich wohl keine so hohe Bewertung gegeben, doch da das Thema des Films sehr aktuell und zeitlos ist habe ich dem Film trotzdem 4 Sterne in der Bloglist gegeben.

Glückwunsch Amerika

Obama ButtonAmerika hat nun endlich gewählt. Nach dem unendlich erscheinenden Wahlkampf (erst innerparteilich, dann um das Präsidentenamt) gibt es nun endlich ein Ergbnis.
Das Ergebnis wird überall als historisch geschildert da die USA mit Obama nun den ersten farbigen Präsidenten bekommen. Sein Wahlkampfspruch wird als ein Zeichen des Aufbruchs einer neuen Politik in den USA gewertet. Und da viele Menschen in Europa, und auch in Deutschland der derzeitigen US-Regierung nicht gerade positiv gegenüberstehen, ist die Wahl auch hier in Deutschland mit großem Interesse verfolgt worden. Und so gab es eine Sondersendung nach der anderen die sich mit der Wahl in Amerika beschäftigt hat. Ob es wirklich angebracht ist, ausführlicher und zeitintensiver über eine Wahl in den USA zu berichten als es jemals über eine Wahl in Deutschland wurde, befremdet mich allerdings schon ein wenig. Aber das ist ja ein anderes Thema. Und man wird auch noch sehen ob die große Euphorie die hier wegen Obama herrscht gerechtfertig ist. Trotzdem habe ich persönlich auch Obama favorisiert, und ich hoffe er wird ein guter und großer Präsident. In die Geschichte geht er auf jeden Fall ein, schließlich ist er der erste schwarze Präsident der USA. Alleine dafür kann man der amerikanischen Bevölkerung gratulieren, dass es nicht zu einer Wahl zwischen schwarz und weiß kam. Vor allem aber muss man die Amerikaner für ihre Einstellung loben. Denn trotz Wirtschaftskrise, Krieg und eine derzeit desolate Regierung sind sie keinen extremistischen Rattenfängern hinterhergelaufen und wenden sich von der Demokratie ab. Und anstelle von Politikverdrossenheit (wie sie teilweise hier herrscht) sind die Amerikaner aufgestanden, haben sich zur Wahl regestrieren lassen und haben ihre Stimme abgegeben.
Bemerkenswert fand ich eine ältere, schwarze Frau die in einer lange Schlange darauf wartete ihre Stimme abgeben zu können. Sie sagte auf die Frage ob es ihr nichts ausmacht so lange warten zu müssen: „Nein, denn ich stehe hier weil ich ein Recht habe meine Stimme abzugeben. Es ist mir eine Ehre hier stehen zu dürfen.“
Wieder einmal zeigt die amerikanische Bevölkerung wofür die USA stehen indem sie eine Regierung abwählen die das Gegenteil vertritt. Die Rückbesinnung auf alte amerikanische Werte werden mit Obama nun auch wieder den Einzug in das Weiße Haus erhalten.

Feiertage

HalloweenGestern war der höchste evangelische Feiertag, der Reformationstag, heute ist Allerheiligen. Den meisten Jugendlichen ist dies allerdings eher fremd und feiern stattdessen eher Halloween.
Auch bei mir haben gestern verkleidete Jugendliche geklingelt und um „Süßes“ gebeten. Die Gruppe war wirklich sehr gut verkleidet und so habe ich ihnen auch etwas gegeben.
An sich habe ich auch nicht wirklich etwas dagegen, dass sich der Brauch von Halloween immer mehr in Deutschland ausbreitet. Auch ich gehe das ein oder andere Mal auf eine Halloweenparty.
Es ist allerdings sehr schade, dass die ursprünglichen Feiertage dadurch immer mehr in Vergessenheit geraten.
Schließlich finden mit dem Reformationstag, Allerheiligen und Samhain auch die höchsten Feiertage anderer Religionen statt. Aber was immer ihr am Wochenende macht oder feiert. Ich wünsche euch viel Spaß dabei.

Konzerthaus in Bochum

Bochumer Symphonie

Gestern hat der Stadtrat in einer Sondersitzung den Bau des Konzerthauses in Bochum beschlossen. Damit kann die neue Spielstätte der Bochumer Symphoniker rechtzeitig zum Kulturjahr 2010 errichtet werden.
Der Bau soll 29,3 Millionen kosten und wird zum einen durch die Stadt Bochum und zum anderen durch Spenden finanziert. Streit gab es zuletzt noch, da zu den größeren Sponsoren auch die Stadtwerke Bochum und die Sparkasse Bochum zählen und dies ja städtische Unternehmen sind.
So stimmten die Grünen, die sich eigentlich in einer Koalition mit der SPD befinden, gegen den Bau. Doch da die Abgeordneten der CDU für den Bau stimmten kam eine komfortabele Mehrheit zusammen.
Zum Glück für Bochum steht dem Bau nun also nichts mehr im Wege, und das Konzerthauses welches 1050 Plätze Zuhörern Platz bietet kann rechtzeitig beginnen.

NPD Aufmarsch in Bochum

Nachdem der Aufmarsch der NPD am 25. Oktober in Bochum nun endgültig genehmigt wurde, wird es zeitglich auch entsprechende Gegendemostrationen geben.
Unter dem Motto „Wir sind Bochum- Nazis sind es nicht!“ veranstaltet ein breites Büdnis aus Parteien, Kirchen, Gewerkschaften, die Ruhr-Universität, der VfL Bochum und zahlreiche Unternehmen eine Gegenveranstaltung in der Bochumer Innenstadt.
Damit die Anhänger der NPD nicht durch die Bochumer Innenstadt laufen können hat das Aktionsbüdnis Veranstaltungen auf allen größeren Plätzen in der Stadt angemeldet.
Beginn der Gegendemostration ist um 10.30 Uhr auf dem Dr.-Ruer-Platz in der Bochumer Innenstadt.
Damit die Sache ein Erfolg wird hoffe ich nur, dass nicht neben den Unbelehrbaren in braun nicht noch die in rot/schwarz (Antifa) dazukommen. Schließlich soll am Wochenende friedlich gegen die menschenverachtende Idiologie der Nazis demostriert werden.
Und dazu benötigt man nicht die Anhänger einer anderen menschenverachtenden Idiologie.

Tag der Deutschen Wiedervereinigung #18

Am Freitag wurde erneut der Tag der Deutschen Wiedervereinigung gefeiert. Nach 18 Jahren gemeinsames Deutschland für die meisten ein ganz normaler Tag. Na ja kein ganz normaler Tag, schließlich ist es ein Feiertag und man muß nicht arbeiten.
Aber wie bei den kirchlichen Feiertagen haben die meisten Menschen leider keinen Bezug mehr zu der Feierlichkeit. Dabei sollte doch gerade der Tag der Deutschen Wiedervereinigung der höchste staatliche Feiertag in Deutschland sein.
Gerade wenn man sich ansieht wie die Amerikaner den Unabhängigkeitstag am 4.Juli oder die Franzosen den 14. Juli zelebrieren sind die Feierlichkeiten rund um den Tag der Deutschen Wiedervereinigung doch sehr bescheiden.
Eigentlich sehr schade, schließlich ist dieser Tag ein sehr bedeutender im Leben vieler Menschen, in der deutschen wie auch in der europäischen Geschichte.

Blogeintrag Bau der Berliner Mauer
Blogeintrag Wiedervereinigung

Umweltzonen

Am 1. Oktober ist es nun auch im Ruhrgebiet soweit. In zahlreichen Städten (Dortmund, Bochum, Essen) werden große Teile der Innenstädte zu Umweltzonen deklariert, und für umweltschädliche Kraftfahrzeuge gesperrt.

Nur Fahrzeuge die eine Umweltplakette erhalten haben dürfen diese Zonen, die wie oben ausgeschildert werden, befahren. Verkehrsteilnehmer die keine Plakette am Fahrzeug angebracht haben und in diese Umweltzonen fahren werden müssen mit einem Bußgeld von 40 Euro plus einen Punkt in Flensburg rechnen.
Damit wird dieses Vergehen härter bestraft als kleine Tempoverstöße oder das telefonieren am Steuer. Ob dies verhältnismäßig ist zweifel ich mal stark an. In einer vor kurzem vom ADAC in Auftrag gegeben Beobachtung haben zwei drittel der Fahrzeuge die heute im Ruhrgebiet unterwegs sind noch keine Plakette (ich gehöre auch dazu  ), was dann wohl kurz vor Einführung der Zonen zu großem Andrang bei den Vergabestellen führt.

Nokia Bochum

Ein Thema welches leider schon wieder etwas in Vergessenheit geraten ist, ist die Schließung des Bochumer Nokiawerks dieses Jahr.
In den letzten Tagen haben die Gewerkschaft (IG Metall) und der Konzern eine Einigung über einen Sozialplan erzielt, welches die Bedingungen für die Werksschließung regelt.
Anstelle der von Nokia angebotenen Hilfe von 70 Millionen Euro umfasst der Sozialbplan für die 2300 Mitarbeiter nun 200 Millionen Euro, sowie die Einrichtung einer Transfergesellschaft.
Von denn 200 Millionen Euro sind 15 Millionen für die Transfergesellschaft vorgesehen, die entlassene Mitarbeiter dann für max. 12 Monate beschäftigt.
Die restlichen 185 Millionen sind für Abfindungen der Arbeitnehmer vorgesehen.
Zudem sollen zwei Teilbereiche des Werks an andere Investoren verkauft werden, was 300 Arbeitsplätze sichert. Außerdem wird nach weiteren Interessenten gesucht.

Nokia federt mit diesem Sozialplan, der aber nur durch die harten Verhandlungen der Gewerkschaft so großzügig ausgefallen ist, zumindest die schlimmsten Auswirkungen ab.
Die Arbeitnehmer werden 12 Monate weiterbeschäftigt und haben Zeit sich einen neuen Job zu suchen, zusätzlich bekommen sie eine ordentliche Abfindung.
Trotzdem ist es viel wichtiger neue Investoren nach Bochum zu holen um neue Arbeitsplätze zu schaffen. Da sind die 300 Arbeitsplätze in den bisher verkauften Teilen des Werks nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Denn auch wenn dieser Sozialplan sehr umfangreich ist, so ist es für die betroffenen Menschen viel wichtiger schnell wieder einen neuen Einstieg ins Berufsleben zu bekommen.

Wirtschaftlich ist die Verlagerung des Werks nach Rumänien evtl. eine nachvollziehbare Entscheidung, allerdings sollten sich die Vorstände von Unternehmen auch fragen was eine solche Entscheidung für eine Region und die Menschen bedeutet.
Gerade wenn sich ein Unternehmen nicht in einer Notsituation befindet sondern sehr profitabel arbeitet. Aber auch die wirtschaftliche Seite der Entscheidung von Nokia wird sich erst in der Zukunft zeigen, denn die Werksschließung hat nicht nur Kostenvorteile sondern hat auch dem Image der Marke geschadet was sich evtl. in den Verkaufszahlen niederschlägt.
Als ich vor kurzem einen Werbeanruf erhalten habe (es ging um einen neuen Handyvertrag + Handy) sagte die Frau aus dem Callcenter: „Neben dem Handymodell welches ich ihnen nun angeboten habe können sie auch Modell von Nokia bekommen, doch da ich gesehen habe, dass sie aus Bochum sind habe ich ihnen dies gar nicht vorgestellt.“
In Bochum sieht man viele Aufkleber an Autos mit dem Slogan: „Nokia muss bleiben!!“
Dem kann ich mich nicht anschließen. Es wäre besser wenn Nokia ginge und dafür Investoren kommen für die Arbeitnehmer nicht nur ein Kostenfaktor in der Bilanz sind.