Und wieder ruft Verdi zum Streik auf. Nachdem ja letztes Jahr die Gehaltsverhandlungen anstanden, wurde auch bei meinem Arbeitgeber im März (siehe Beitrag: Streik 1,2,3) gestreikt. Der Abschluß den Verdi dort erzielt hat war eher ernüchternd (siehe Beitrag: Tarifeinigung), obwohl zu diesem Zeitpunkt viele auch bereit gewesen wären länger zu streiken. Doch da ist Verdi relativ schnell eingeknickt, und so war bei uns in der Belegschaft entsprechend viel Unmut über den Abschluß zu hören. Jetzt stehen Verhandlungen über den Manteltarifvertrag und die Arbeitsbedingungen an, und es soll am Freitag einen Warnstreik geben. Und wie schon im letzten Jahr soll dies wieder zusammen mit Fridays for Future erfolgen. Das hatte ich schon im letzten Jahr kritisiert, und finde es auch weiterhin nicht gut! Das einen sind Lohnverhandlungen, und Verhandlungen über Arbeitsbedingungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Das andere ist ein politischer Protest. Und dies sollte auch weiterhin getrennt werden. Ich finde Umweltschutz auch wichtig, aber gerade von Fridays for Future möchte ich mich nicht vertreten lassen. Zudem kann ich mich, was die Arbeitsbedingungen bei uns im Betrieb angeht, wirklich nicht beklagen. Da wird schließlich einiges geboten. Von Hansefit, über Jobrad und vieles mehr. Ab heute können wir uns sogar Thermobescher von Emsa kostenlos abholen. Es gibt auch sonst immer irgendwelche Anerkennungen. Und was die Arbeitszeitforderungen angeht. Bei uns herrscht Personalmangel und es wird permanent eingestellt. Wie man sich dann eine Arbeitszeitverkürzung vorstellt ist mir schleierhaft.  Ob es da jetzt direkt nötig ist einen Warnstreik zu organisieren lasse ich mal dahingestellt. Und ich glaube auch nicht, dass Verdi sich damit einen gefallen tut. Da hätten sie lieber letztes Jahr bei den Gehaltsverhandlungen mehr herausholen sollen, als jetzt. Die Kollegen mit denen ich heute so gesprochen haben sind jetzt nicht gerademotiviert um dafür groß auf die Straße zu gehen.