Man schiesst und weint – Amos Oz

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Kurzbeschreibung: Nach dem Sechstagekrieg von 1967 initiierte Avraham Shapira zusammen mit Amos Oz das wohl einflussreichste israelische Buch: „Gespräche mit israelischen Soldaten“. Es entstand, als „nach dem Sechstagekrieg im Land eine Art Siegesrausch war“, so Oz im Vorwort zur Neuauflage. „Kein Mensch sprach vom menschlichen Leid und erst Recht nicht vom besiegten Feind. Wir hatten das Gefühl, dass man von Mensch zu Mensch gehen und erfahren muss, was die Kämpfer auf dem Schlachtfeld erlebt haben und was sie nach dem Schlachtfeld erlebten.“ Damals vom israelischen Militär stark zensiert, liefern die inzwischen weitgehend autorisierten Interviews einen beeindruckenden Einblick in die andere Seite auch heutiger Kriege.

Ich war mit hohen Erwartungen an das Buch herangegangen da es so sehr gelobt wird. Die ungeschminkte Wahrheit über die Empfindungen der israelischen Soldaten kurz nach dem Sechstagekrieg aufgezeichnet. Doch das Buch konnbte mich nicht im geringsten überzeugen da auch in diesen Gesprächen die Personen nur andeuten was sie empfunden haben. Gerade wenn es um die Gefühle während der Kämpfe angeht kommen für mich eher ausweichende antworten. Warum das Buch beim erscheinen in Israel zensiert wurde ist mir auch ein Rätsel. Eigentlich loben alle die israelische Armee für ihre ach so moralische Überlegenheit. Fehler wurden auch keine gemacht und auch ansonstzen hat man sich ausschließlich vorbildlich verhalten. Auch den Krieg an sich hält man für richtig, einzig ob das politische agieren nach dem Krieg richtig ist wird etwa kontrovers gesehen. Dort herrscht die Ansicht, dass durch die Unterdrückung und Vertreibung der Araber und das man nun Besatzungsmacht ist, eigentlich nur von diesem in den nächsten Krieg kommt solange man nicht bereit ist mit den Arabern friedlich zu koexistieren und ihnen Rechte einzuräumen. Das ist natürlich schon eine sehr gewagte Ansicht (So Ironie aus). Auch das man es auf der anderen Seite nicht mit Bestien zu tun hat sondern ebenfalls mit Menschen die auch Träume und Wünsche haben ist jetzt nicht sonderlich sensationell. Was jedoch auch in diesem Buch deutlich sichtbar wird, ist die Teilung der israelischen Gesellschaft in orthodoxe Juden, liberale Städter und die in diesem Buch interviewten Bewohner eines Kibbutzes (kommunistisch geprägt). Wobei letztgenanntes im heutigen israel ja nur noch eine untergeordnete Rolle spielt. Ich finde das Buch nicht sonderlich aufschlussreich und kann auch nicht nachvollziehen warum das Buch so hoch gelobt wird.

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