
Kurzbeschreibung: Als am 23. Mai 1618 protestantische Adelige die Statthalter des römisch-deutschen Kaisers Ferdinand II. aus den Fenstern der Prager Burg stürzten, konnte niemand ahnen, was damit seinen Anfang nahm: der längste Krieg auf deutschem Boden, zugleich der erste «europäische Krieg». Fesselnd erzählt Herfried Münkler vom Schwedenkönig Gustav Adolf, von großen Feldherrn wie Wallenstein oder Tilly, von geschickter Bündnispolitik, dramatischen Schlachten und einer nie dagewesenen Gewalt. Dabei behält er unsere Zeit im Blick: Besser als alle späteren Konflikte läßt uns dieser die Kriege der Gegenwart verstehen.
Quelle: Klappentext
Nachdem ich 2015 das erste Buch von Münkler, über den Ersten Weltkrieg (siehe Beitrag: Der große Krieg), gelesen habe, hatte ich mir vorgenommen auch dieses Werk zu lesen. Das lag vor allem daran, dass mir das erste Buch so gut gefallen hat. Es war sehr gut recherchiert, und gerade für ein Sachbuch kurzweilig geschrieben. Und so habe ich mich einfach auch mal an dieses 976 seitige Werk zum Dreißigjährigen Krieg gewagt. Denn ich muss gestehen, dass ich mich bei diesem Thema nicht ganz so gut auskenne. Klar die allgemeinen Sachverhalte sind mir schon bekannt gewesen, doch das Thema war in meiner Schulzeit auch nicht wirklich präsent. Wie auch schon bei bei „Der große Krieg“ arbeitet sich Münkler nicht nur schlicht an Ereignissen und Daten ab, sondern zeigt auch auf unter welchen Umständen die Akteure ihre Entscheidungen getroffen haben, und im welchen Spannungsfeld. Denn es war eben nicht einfach nur ein Konflikt zwischen Katholiken und Reformierten, sondern im laufe der Jahre vermischten sich immer mehr Interessen in diesem Krieg der es, je länger er dauerte, um so schwerer machte ihn zu beenden. Auch in diesem doch sehr umfangreichen Wälzer schafft es Münkler alles sehr kurzweilig zu darzustellen inkl. entsprechende Verweise auf die Quellen. Das Ende, in der die Übertragung dieses Konflikts auf den Nahen Osten angeregt ist, ist zwar durchaus interessant und tatsächlich ganz spannend. Doch es wirkt mehr wie ein dazugefügter Anhang zu diesem vorher sehr detaillierten Werk. Es wäre aber auch sehr vermessen wenn Münkler jetzt auch noch eine Blaupause für den Nahostkonflikt gefunden hätte. Denn alleine den Dreißigjährigen Krieg in einem Buch ausführlich zu beschreiben ist schon eine große Herausforderung. Und dies ist Münkler wieder hevorragend gelungen. Für mich war es ein hervorragendes Buch um mich endlich auch einmal näher mit diesem dramatischen Krieg zu beschäftigen.