Ein Thema welches leider schon wieder etwas in Vergessenheit geraten ist, ist die SchlieÃung des Bochumer Nokiawerks dieses Jahr.
In den letzten Tagen haben die Gewerkschaft (IG Metall) und der Konzern eine Einigung über einen Sozialplan erzielt, welches die Bedingungen für die WerksschlieÃung regelt.
Anstelle der von Nokia angebotenen Hilfe von 70 Millionen Euro umfasst der Sozialbplan für die 2300 Mitarbeiter nun 200 Millionen Euro, sowie die Einrichtung einer Transfergesellschaft.
Von denn 200 Millionen Euro sind 15 Millionen für die Transfergesellschaft vorgesehen, die entlassene Mitarbeiter dann für max. 12 Monate beschäftigt.
Die restlichen 185 Millionen sind für Abfindungen der Arbeitnehmer vorgesehen.
Zudem sollen zwei Teilbereiche des Werks an andere Investoren verkauft werden, was 300 Arbeitsplätze sichert. AuÃerdem wird nach weiteren Interessenten gesucht.
Nokia federt mit diesem Sozialplan, der aber nur durch die harten Verhandlungen der Gewerkschaft so groÃzügig ausgefallen ist, zumindest die schlimmsten Auswirkungen ab.
Die Arbeitnehmer werden 12 Monate weiterbeschäftigt und haben Zeit sich einen neuen Job zu suchen, zusätzlich bekommen sie eine ordentliche Abfindung.
Trotzdem ist es viel wichtiger neue Investoren nach Bochum zu holen um neue Arbeitsplätze zu schaffen. Da sind die 300 Arbeitsplätze in den bisher verkauften Teilen des Werks nur ein Tropfen auf den heiÃen Stein.
Denn auch wenn dieser Sozialplan sehr umfangreich ist, so ist es für die betroffenen Menschen viel wichtiger schnell wieder einen neuen Einstieg ins Berufsleben zu bekommen.
Wirtschaftlich ist die Verlagerung des Werks nach Rumänien evtl. eine nachvollziehbare Entscheidung, allerdings sollten sich die Vorstände von Unternehmen auch fragen was eine solche Entscheidung für eine Region und die Menschen bedeutet.
Gerade wenn sich ein Unternehmen nicht in einer Notsituation befindet sondern sehr profitabel arbeitet. Aber auch die wirtschaftliche Seite der Entscheidung von Nokia wird sich erst in der Zukunft zeigen, denn die WerksschlieÃung hat nicht nur Kostenvorteile sondern hat auch dem Image der Marke geschadet was sich evtl. in den Verkaufszahlen niederschlägt.
Als ich vor kurzem einen Werbeanruf erhalten habe (es ging um einen neuen Handyvertrag + Handy) sagte die Frau aus dem Callcenter: „Neben dem Handymodell welches ich ihnen nun angeboten habe können sie auch Modell von Nokia bekommen, doch da ich gesehen habe, dass sie aus Bochum sind habe ich ihnen dies gar nicht vorgestellt.“
In Bochum sieht man viele Aufkleber an Autos mit dem Slogan: „Nokia muss bleiben!!“
Dem kann ich mich nicht anschlieÃen. Es wäre besser wenn Nokia ginge und dafür Investoren kommen für die Arbeitnehmer nicht nur ein Kostenfaktor in der Bilanz sind.
Gibt es dann schon potenzielle neue Investoren, die evtl. neue Arbeitsplätze in Bochum schaffen können? Und wie ist eigentlich der Streit um diese Subventionen ausgegangen, die Nokia nicht zurückzahlen will?
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bei mir ists nicht in Vergessenheit geraten – einen neuen Vertrag und ein neues Handy werd ich mir demnächst zulegen: ein Nokia wirds nicht sein, das steht fest.
Obs überhaupt Großunternehmen gibt, für die ihre Arbeitgeber nicht mehr als ein Faktor in der Kostenbilanz sind? Ich wage es zu bezweifeln. Interessant fand ich die Untersuchung letztens, bei der mal wieder herauskam, dass für die Arbeitnehmerschaft in D die kleinen und mittelständischen Unternehmen viel wichtiger sind, weil sie dauerhafte Arbeitsplätze schaffen und viel stärker auf ihre Arbeitnehmer angewiesen sind..
was mir auch grad noch durch den Kopf geht: eigentlich ist doch der Begriff „Arbeitnehmer“ irgendwie paradox – ist ja nicht so, dass der Angestellte/Arbeiter/Beamte die Arbeit nimmt, sondern sie leistet…
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Das Land NRW will grundsätzlich eine Teilsumme der Subventionen zurück. Allerdings wollen sie wohl jetzt ersteinmal abwarten wie das mit dem Sozialplan weitergeht.
Bis auf den einen Teilbereich sind noch keine weiteren Investoren aufgetreten.
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Ist auch gut, dass es bei dir nicht in Vergessenheit geraten ist.
Bei Großunternehmen ist das wirklich sehr schwer. Deswegen sollte sich die Politik auch viel mehr um die mittelständischen Unternehmen kümmern und nicht ständig die DAX-Unternehmen hofieren.
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Dann wünsche ich der Region Bochum, dass bald weitere Investoren auftauchen.
Und dir wünsche ich ganz herzlich alles Gute zum Geburtstag, dass deine Wünsche im neuen Lebensjahr in Erfüllung gehen mögen!
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Herzlichen Dank für die Glückwünsche.
Der neue Investor der sich gefunden hat steht nun auch fest. Es ist RIM, der Produzent des Blackberry.
Die wollen in Bochum ihr europäisches Forschungs- und Entwicklungszentrum ansiedeln.
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Ach so, das klingt schon mal nicht schlecht. Hoffentlich gehts in dem Stil weiter! Schöne Party noch 😉
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