Tarifeinigung

Verdi

Gestern Abend wurde die Einigung in den Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst verkündet, und das Ergebnis ist ernüchternd. Im Prinzip wurde das Ergebnis der Schlichtungskomminsion übernommen welches bei uns im Betrieb keine große Zustimmung fand. Klar war, dass man die Gehaltserhöhung von mindestens 500 Euro so nicht durchbekommt. Und die ausgehandelte gehaltserhöhung ist soweit auch ok, aber das diese erst im März 2024 stattfindet ist doch eine Frechheit. Vor allem da man die Zeit bis dahin mit den 3000 Euro Inflationsausgleich überbrückt ist lächerlich. Jetzt finden die Mitgliederbefragung zur Tafifeinigung statt, und ich denke dort wird kein gutes Ergebnis für die Gewerkschaftsführung herauskommen. Ich denke, wenn die Gehaltserhöhung in diesem Jahr, und man die 3000 Euro auf zwei Zahlungen (dieses und nächstes Jahr) verteilt hätte, würde das Ergebnis mehr Zustimmung finden.

Und genau dort liegt auch das Problem warum Verdi die Mitglieder wegrennen. Ich persönlich bin der Gewerkschaft beigetreten (siehe Beitrag: Gewerkschaft) um im Streikfall abgesichert zu sein. Aber wenn man dann zusammen mit Fridays for Future streikt sehe ich dies eher kritisch. Gewerkschaften sollen die Interessen der Arbeitnehmer gegenüber den Arbeitgebern vertreten, und vor allem die Lohninteressen. Und ein Streik mit Fridays for Future ist das nicht wirklich. Und wenn dann trotz großer Ankündigungen solche Tarifergebnisse herausspringen, hat man auch keine große Argumente. Im Prinzip ist es eine typische Verdi Verhandlung mit einer SPD Verhandlerin. Wie die SPD, verlangt auch Verdi, dass die Arbeitnehmer wegen der Inflation deutlich mehr in der Tasche haben, doch sitzen dann beide am Tisch, kommt nichts dabei herum. Und genau das sind die Dinge die sowohl Verdi als auch der SPD auf die Füße fallen. Wie heißt es so schön? „Wer hat uns verraten?“

Gerade deswegen bin ich jetzt auch sehr gespannt was bei der Mitgleiderbefragung für ein Ergebnis erzielt wird.

Mikrozensus

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Tja ich muss zwar nicht zurück nach Bethlehem, doch an einer Volkszählung muss ich trotzdem teilnehmen. Der Name dafür ist Mikrozensus und die Teilnahme ist selbstverständlich Pflicht. Jetzt dachte ich anfänglich, dass dies höchstens eine viertel Stunde dauert und habe mich einfach mal ganz unbekümmert eingeloggt. Doch mit der Hoffnung, dass dies schnell und unkompliziert ist war es dann auch rasch vorbei. Denn der erste Teil bezieht sich auf die Wohnsituation und alleine dafür braucht man schon circa 20 Minuten. Denn dort wird nicht nur nach den Nebenkosten allgemein gefragt sondern man möchte natürlich auch wissen wie diese sich aufteilen. Und auch ob die Wohnung barrierefrei ist und ähnliche Dinge. Und wenn man diesen Teil dann hinter sich hat, kommt der Teil über jede Peron die im Haushalt lebt. Einkommenssituation und vieles mehr werden abgefragt. Ein Teil, der sich um Gesundheit und persönliche Gewohnheiten dreht ist zum Glück freiwillig und den habe ich dann auch mal komplett ausgelassen. Trotzdem hat dies dann noch einmal locker vierzig Minuten gebraucht. Damit war ich dann also nur mit den Grundangaben und für mich schon einmal 1 Stunde beschäftigt gewesen. Zum Glück kann man es zwischendurch unterbrechen und sich später erneut einloggen.

Corona

Mittlerweile nervt mich das Thema mit dem C nur noch. Seit Ende 2019 plagen wir uns mit diesem lästigen Virus herum und ein Ende ist nicht abzusehen. Immer noch fallen Termine, auf die man sich lange gefreut hat aus, oder werden von Jahr zu Jahr verschoben. Selbst wenn man dreifach geimpft ist, ist das Leben alles andere als normal. Und das nervigste ist, dass man jeden Tag mit dem Thema beschallt wird selbst wenn es keinerlei Nachrichtwert hat. Dazu sich ständig ändernde Maßnahmen die teilweise nicht einmal Sinn machen, nach dem Motto hauptsache es ist etwas unternommen worden. Und wenn es neue Maßnahmen gibt, steht am nächsten Tag der nächste „Experte“ oder Politiker vor irgendeiner Kamera und fordert wieder etwas Neues. Diese Dauerbeschallung seit Ende 2019 nervt selbst mich langsam, und ich habe echt schon einen gewaltigen Geduldsfaden. Ich gestehe, dass selbst ich zwischendurch auch den Überblick verloren hatte was nun genau gilt.

Wahlbenachrichtigung

So langsam scheint der Wahlkampf doch zu beginnen. Zumindest hängen mittlerweile wieder alle Laternen voll mit Plakaten und selbst bei Youtube bekommt man Parteiwerbung eingespielt. Außerdem habe ich nun auch meine Wahlbenachrichtigung bekommen. Bisher war „mein“ Wahllokal immer beim Seepark, doch diesmal ist es ganz woanders in einer Schule. Keine Ahnung warum dies plötzlich anders ist, aber so ist der Spaziergang zum Wahllokal dann halt etwas länger.

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Afghanistan

Zwanzig Jahre haben Bundeswehr und NGOs versucht Afghanistan irgendwie wieder aufzubauen, nachdem man das Mittelalterregime der Taliban militärisch zerschlagen und das Land in die Steinzeit zurückgebombt hat. Und jetzt verliert man die Arbeit innerhalb einer Woche und unsere Regierung sieht tatenlos zu. Wozu hat man eigentlich die Milliarden Euros in das Land gepumpt ganz zu schweigen von den zahlreichen Toten die es zu verzeichnen gibt? Wenn man es dann so aufgibt, hätte man einfach vor zwanzig Jahren das Land per Luftangriff umflügen können, wie man es ja gemacht hat, und das war es dann. Dann hätte man sich den Rest ersparen können.

Aber wie hieß es immer so schön. Um den Menschen Demokratie, Frauenrechte und Mädchenschulen zu bringen müssen wir da so viel Geld und Einsatz reinstecken. Was ist denn jetzt damit?

Dieser Einsatz war von Anfang an zum scheitern verurteilt. Zum einen war und ist die Bundeswehr alleine gar nicht in der Lage dort zu bestehen und war schon immer auf die US Armee angewiesen, weswegen man ja nun auch nach deren Abzug fluchtartig das Land verlassen hat. Zum anderen werden sich die Afghanen ganz sicher nicht um Mädchenschulen und Demokratie gekümmert haben, denn der Landbevölkerung ging es immer nur ums überleben. Strom und fließend Wasser sind in diesem Land nämlich keine Selbstverständlichkeit. Ganz zu schweigen wie man seinen Lebensunterhalt verdient. Deswegen auch der Schlafmohnanbau den dann selbst die NATO inkl. Deutschland geduldet hat. Und klar gibt es die großen Städte wo sich viel zum Guten verbessert hat, doch auf dem Land. Die NATO konnte ja nicht einmal flächendeckend für Sicherheit sorgen. Und da wundert sich nun die gesammte politische Führung das alles nicht so funktioniert hat wie man es sich vorgestellt hat. So ist das halt wenn man in einer Traumwelt lebt. Alleine schon die Anküdigung am Freitag von Heiko Maas, dass man mit den Evakuierungen am Montag beginnt als die Taliban schon Richtung Kabul marschierten. Hat er gedacht die machen am Wochenende genau wie die deutsche Bürokratie Pause? Und jetzt steht man vor dem Scherebenhaufen den eine Regierung nach der anderen durch Verleugnung der Realität zu verantworten hat. Man ist ohne Plan in den Einsatz reingegangen, weil Deutschland ja angeblich am Hindukusch verteidigt wird, und hat 20 Jahre planlos vor sich hingewerkelt, bevor man sich jetzt fluchtartig verabschiedet hat.

So ist das wenn die Realität zuschlägt. Afghanistan wird damit zum „Failstate“. Das hätte man allerdings auch schon vor 20 Jahren haben können ohne die Toten, und die versenkten Milliarden Euro.

Öffnungen

Seit geraumer Zeit sinken die Inzidenzzahlen hier in Freiburg und auch bundesweit immer weiter. Daher kommen nun die ersten Öffnungsschritte und das Leben kehrt zurück in die Städte, Restaurants usw.

Überall herrscht eine neue Leichtigkeit, und die Menschen erfreuen sich am ganz normalen Leben. Klar gibt es immer noch die ein oder andere Einschränkung, aber im großen und ganzen. Und wenn hier schon alle so erleichtert sind, kann man sich vielleicht ein wenig in die Menschen in Italien, Spanien und anderswo hineinversetzen bei denen der Lockdown noch deutlich härter war als bei uns. Klar man muss nicht mit allen Maßnahmen der Regierung einverstanden sein die im Rahmen der Pandemiebekämpfung getroffen wurde, doch Deutschland deswegen als Diktatur und ähnlichem zu bezeichnen….

Ich hoffe die Menschen in Deutschland die sich jetzt über die Öffnungen freuen lernen wieder zu schätzen in was für einem freien Land wir leben und wie gut es uns geht. Das ist nämlich bei weitem keine Selbstverständlichkeit. Denn unser „Lockdown“ ist nicht annähernd so hart wie anderswo. Ganz zu schweigen wie es Menschen geht, die in Weißrussland, Hongkong, Russland, Myamar und anderen Staaten leben in denen man eben nicht frei leben und seine Meinung äußern kann wie bei uns.

Wahlbenachrichtigung

wp-16125409684813260916417088528985.jpgIch wusste zwar, dass die Landtagswahl in Baden-Würtemberg ansteht, doch wann genau hatte ich irgendwie noch nicht auf dem Schirm. Zumindest bis heute bereits die Wahlbenachrichtigung im Briefkasten lag, mit dem datum 14. März. Ist irgendwie merkwürdig weil man bisher noch nicht wirklich etwas vom Wahlkampf mitbekommen hat. Zumindest ich nicht. Und die ersten wahlplakate wurden auch erst ich glaube diese Woche aufgehangen. Ob es wirklich eine heiße Wahlkampfphase geben wird halte ich nicht nur wegen Corona für eher unwahrscheinlich. Die Grünen liegen nach Umfragen komfortabel vor der CDU, von der Opposition ist eher gar nichts zu erwarten. Dort balgen sich AFD (10%), SPD (11%) und FDP (9%) um Platz 3.

Corona

Ja, es ist wirklich kein ganz ungefährlicher Virus. Aber was mittlerweile für eine Panik in Deutschland gemacht wird, ist auch nicht mehr normal.
Bei einer Firma herrschte heute für Kurierdienst- und Sepeditionsfahrer ein Verbot zum betreten der Firma aus Angst vor Corona.
Eine andere Firma hat alle französischen Angestellten für zwei Wochen nach Hause geschickt.
Und dann noch die zahlreichen Menschen die alles an Toilettenpapier, Nudeln und Mehl wegkaufen. Also ernsthaft das ist ja schon mehr als nur lächerlich.
Klar ist das Virus gefährlich wenn man gesundheitlich angeschlagen ist, doch als völlig gesunder Mensch wird man es schon überstehen, wenn man sich überhaupt damit infiziert.
Ich persönlich gehe davon aus, dass wir nach der Vogelgrippe, der Schweinepest, BSE, und dem Jahr 2000 auch diese „Katastrophe“ überleben werden.
Und falls doch nicht, helfen einem Toilettenpapier, Nudeln und Mehl auch nicht so viel weiter.

Wahlen

Nächste Woche Sonntag findet neben der Wahl zum Europaparlament auch die Wahl des Gemeinderats in Freiburg statt.
Die Wahlbenachrichtung kam ja bereits vor einiger Zeit, und heute kam dann auch der Stimmzettel für die Gemeinderatswahl. Das dieser schon vorher verschickt wird ist auch eine gute Idee, denn man hat tatsächlich 48 Stimmen die man auf 18 Listen verteilen kann.
Und so bekommt man eine 18 seitige Liste mit allen Kandidaten und darf dort dann seine 48 Stimmen verteilen. Man darf wenn man möchte also ordentlich Kreuze verteilen.
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finale Oberbürgermeisterwahl

Nach dem überraschenden Ergebnis (Bürgermeisterwahl) im ersten Wahlgang, erfolgte am Sonntag der zweite Wahlgang. Und auch diesmal gewann der parteilose Horn deutlich vor dem grünen Amtsinhaber Salomon.
Wirklich überraschend fand ich dieses Ergebnis nicht, denn auch die parteilose und von den linken unterstütze Monika Stein trat wieder an und räumte gerade in den „alternativen“ Stadteilen die Stimmen ab die früher bei Salomon landeten.
Und Horn und Stein machte einfach einen besseren Wahlkampf. Sie waren die ganze Zeit über sichtbar und präsent. Man konnte sie häufiger treffen und mit ihnen reden.
So wirkte Salomon noch altbackener, dazu kommt noch seine etwas arrogante und besserwisserische Art.
Und wenn man sich wie Salomon nach der ersten Wahl auch noch hinstellt und sagt, dass dies nur ein Denkzettel war und bei der Stichwahl würden die Menschen dann richtig wählen, frage ich mich ob da jemand in seiner eigenen Realität lebt.
Da half es dann auch nicht mehr, dass man die grüne Prominenz aus Berlin nach Freiburg karrte um das Blatt noch zu wenden. Denn den Freiburger entschieden sich dann lieber für denjeniger der mit einem spricht und vor Ort ist.
Und so kam auch das Ergebnis im zweiten Wahlgang, welches fast identisch mit dem ersten Wahlgang war, auch nicht so überraschend. Außer vielleicht für Herrn Salomon, der nach bekanntgabe der Ergebnisse doch sehr dünnheutig war.