Nachdenken

Einer meiner liebsten wenn nicht der liebste Kabarettist von mir ist Volker Pispers. Habe ihn vor etlichen Jahren live in Bochum gesehen. Er ist immer noch mit seiner Tour „Bis neulich“ unterwegs die er ständig aktualisiert.
Zum einen ist es unglaublich lustig wie er die Themen rüberbringt, jedoch bleibt einem teilweise das Lachen im Hals stecken.
Auch wenn das Video länger geht ich kann nur empfehlen es sich anzuhören und vielleicht doch über die ein oder andere Sache nachzudenken…

Rede an die Menschheit

Es ist wirklich traurig in was für einer Welt wir leben… Jeden Tag kommt eine Horrornachricht nach der anderen. In der Türkei putscht erst Teile des Militärs und anschließend rächen sich Erdogan und seine Chargen blutig an allen die sie als Gegner betrachten. In Ägypten herrscht nach den demokratischen Aufstand gegen Mubarak wieder eine Militärregierung. Israel und Palästinenser bekämpfen sich immer noch bis aufs Blut und keine Seite ist bereit Frieden zu schließen. In Syrien herrscht noch immer Bürgerkrieg und alle westlichen Mächte mischen fleißig mit um irgendwelche Großmachtansprüche zu untermauern. Die Menschenrechtslage in zahlreichen Ländern ist zum schreien, es herrschen Hungersnöte, Kriege, Bürgerkriege und Terror. 1940 wurde der Film „Der große Diktator“ mit Charlie Chaplin gedreht und am Ende gibt es eine Rede die heute leider immer noch aktuell ist. Und auch wenn ich nicht alles darin unterschreiben würde, so wäre wir ein ganzes Stück weiter wenn, wie in der Abschlußrede gefordert, es wieder mehr Menschlichkeit gäbe….

Bye bye

Großbritannien hat sich entschieden und für einen Austritt aus der EU gestimmt. Und schon hat die Welt ihre nächste große Krise…
Dabei ist der Austritt meiner Meinung nicht so schlimm, schließlich hat sich das Königreich nie zur EU zugehörig gefühlt. Ständig musste man Ausnahmeregelungen für die Insel aushandeln und alles was zu einer weiteren Vertiefung der Staaten innerhalb der EU führen sollte wurde dort kategorisch abgelehnt. Dies ist ja auch völlig okay und das gute Recht der dortigen Bevölkerung und deswegen ist es auch nur folgerichtig, dass Großbritannien die EU verlässt.
Das Volk hat abgestimmt und nun müssen halt alle mit der Entscheidung und den dazugehörigen Konsequenzen leben.
Eigentlich wäre es nur fair wenn in allen Staaten über die Mitgliedschaft in der EU abgestimmt wird, schließlich ist es, was die Nationalstaaten angeht, eine existenzielle Frage.
Alle müssen sich nun einmal endgültig fragen was für ein Europa man haben möchte. Möchte man einfach einen Wirtschaftsraum, oder ein politisch vereintes Europa??
Statt nun wieder in Katastrophenstimmung zu verfallen sollten sich die verantwortlichen der EU lieber die Frage stellen warum das Projekt gemeinsames Europa bei den Bevölkerungen nicht auf Gegenliebe stößt. Es gibt schließlich viele gute Gründe für ein vereinigtes Europa welche auch sicher von vielen Menschen geteilt werden. Doch dazu müsste man die EU grundlegend reformieren und vielleicht ist der Austritt Großbritanniens die Möglichkeit dies anzupacken.
Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, dass neue Visionen eines Europas in der Zukunft entworfen, und die Maßnahmen getroffen werden.

Nature is speaking

Vor einigen Tagen ist der Klimagipfel von Paris zu Ende gegangen und man kann was das politische angeht durchaus von einem Durchbruch und Erfolg sprechen. Eine Freundin hat vor kurzem das Zitat von Georg Adamson gepostet der sagte: „Darüber, wer die Welt erschaffen hat, lässt sich streiten. Sicher ist nur, wer sie vernichten wird.“ Ich glaube da liegt Adamson allerdings etwas falsch. Vielleicht wird der Mensch die Natur so wie sie derzeit ist vernichten, doch es wird immer eine Art von Natur geben. Es ist nur die Frage ob der Mensch in dieser Natur noch leben kann. Deswegen haben mich auch die Filme von „Nature is speaking“ beeindruckt die derzeit auch im Kino laufen. Einfach mal anschauen und kurz darüber nachdenken…

Paris

Pray for Paris

Gestern gab es mal wieder eine grauenvolle Anschlagserie in Paris und viele Menschen sind zurecht darüber entsetzt. Wie sehr die Menschen entsetzt sind, bzw. wie sehr sie sich über diese Anschlagsserie Gedanken machen sieht man vor allem an den Reaktionen bei Twitter und Facebook. Ich persönlich habe diese Medien, wie auch die Dauernachrichtensendungen gestern Abend lieber gemieden. Es reicht mir völlig wenn ich die Ereignisse dieses Schreckens heute und Montag in der Zeitung nachlesen und muss nicht sekündlich über die Anzahl der Opfer informiert werden. In den letzten Tagen gab es viele terroristische Anschläge die nicht annähernd diese mediale Aufmerksamkeit wie der Anschlag gestern bekommen haben, was auch wieder zeigt wie sehr wir mit verschiedenen Maßen messen, und leider zeigt sich mal wieder, dass es gegen die Verblendung solcher Täter keinen Schutz auf der Welt gibt. Es ist daher beachtlich, dass die Menschen ihr Mitgefühl mit den Opfern und ihren Angehörigen in Paris zeigen und ein Zeichen der Solidarität setzen. Man sollte die anderen Opfer von Terror und Gewalt allerdings nicht vergessen. Egal ob in Beirut, Ägypten oder jetzt in Frankreich kann jeder, jederzeit zum Opfer werden was vielen Menschen Angst macht. Wobei es statistisch natürlich eher vorkommen würde unschuldig bei einem Verkehrsunfall oder durch einen Ärztefehler zu sterben als Opfer eines Terroranschlags zu werden. Wenn ich dann auch noch Beiträge sehe, die solche Anschläge auch in Verbindung mit den Flüchtlingen bringen wird mir ehrlich gesagt schlecht. Auch wenn man Angst hat sollte man weiterhin sein Organ zwischen den Ohren nutzen. Bisher sind wir in Deutschland glücklich davongekommen und es ist noch kein Terroranschlag erfolgreich verübt worden. Das ist allerdings keine Garantie, dass dies auch weiterhin so bleibt. Und wenn Menschen jetzt schon Angst haben und dies in Hass und Wut auf andere Unschuldige kanalisieren möchte ich mir nicht ausmalen was passiert wenn es in Deutschland zu einem Anschlag kommt und wie hier reagiert wird.

kein Bier nach 10

Gestern habe ich einen Kollegen in Lörrach besucht und uns ist etwas passiert was mir so auch noch passiert ist. Wir waren erst in der Stadt und wollten dann anschließend zu ihm um bei einem Bier noch ein wenig zu quatschen. Da er jetzt aber kein Bier zu Hause vorrätig hatte (was für eine Sünde 😉 ) wollten wir halt noch schnell zur Tanke und uns einen Sixpack mitnehmen. Leider hatten wir die Rechnung ohne unseren fürsorglichen Staat gemacht. Denn nach 22 Uhr darf kein Alkohl mehr verkauft werden. Und so kann man als fast 40-jähriger erwachsener Mensch nicht einmal mehr Bier nach 22 Uhr kaufen. Da fühlt man sich doch gleich wieder wie ein Kind und freut sich echt das Vater Staat immer ein wachsames und fürsorgliches Auge auf seine „mündigen“ Bürger hat. Ist auch richtig logisch denn in einer Kneipe darf ich mir weiterhin auch nach 22 Uhr die Kante geben wenn ich es möchte. Zum Glück darf man immerhin noch koffeinhaltige Getränke nach 22 Uhr erwerben. Und so sind wir mit Cola abgezogen und hatten trotzdem einen guten Abend.

Tag der Deutschen Einheit

Wie die Zeit vergeht!!!!!
Wenn man die Bilder der Wiedervereinigung sieht, weiß man wie lange es her ist als Deutschland ein Stück positive Weltgeschichte schrieb.
Mittlerweile gibt es eine erwachsene Generation die dieses Ereignis nur aus dem TV kennt und auch sonst keinerlei Bezug dazu hat.
Und auch wenn dieser Tag (warum auch immer der 3. Oktober genommen wurde), so bedeutend für die deutsche Geschichte sind halten sich die Feierlichkeiten doch sehr in Grenzen. Gerade wenn man es z.B. mit den Feierlichkeiten zum amerikanischen Unabhängigkeitstag oder den 14. Juli in Frankreich vergleicht.
Für mich eigentlich unverständlich, denn die deutsche Einheit war nicht nur ein Glücksfall für Deutschland, sondern hat auch zu einem friedlichen Europa geführt. Die Befreiung der osteuropäischen Völker und auch der Ostdeutschen aus der sowjetischen Diktatur und das friedliche Zusammenleben aller europäischer Völker unter dem Dach der europäischen Union gehören dazu. Das wiedervereinigte Deutschland wird in Europa auch nicht als Bedrohung empfunden, was ja auch keine Selbstverständlichkeit ist.
Wir sollten also diesen Tag viel mehr schätzen und uns bewusst machen wie die Welt vor der Wiedervereinigung aussah. Natürlich kann man sagen, dass man Dinge bei der Wiedervereinigung besser hätte machen können und ich stimme dem auch zu. Doch es ist allemal alles besser als es vor der Wiedervereinigung war. Früher war halt nicht alles besser 😉
Wir rennen heute alle wie selbstverständlich durch Berlin an Stellen an denen früher eine tödliche Grenze stand. Und wer einmal die Stasizentrale in Berlin besichtigt hat, weiß wie richtig der Sturz dieses Regimes war.
Ich bekomme jedes Mal eine Gänsehaut wenn ich Bilder vom Mauerfall und den Demonstrationen in Leipzig sehe, und ich bewundere den Mut den diese Menschen damals aufgebracht haben. Jeder wusste, dass er sein eigenes Leben aufs Spiel setzt was man ja bereits 1953 gesehen hat.
Nur alleine für diese Menschen sollte dieser Tag eigentlich viel größer und repräsentativer gefeiert werden.

Trauer & Entsetzen

Eine wahre menschliche Tragödie die sich am Freitag Nachmittag in Norwegen abgespielt hat. Wieder einmal hat ein ideologisch Besessener eine Vielzahl von Menschen in den Tod gerissen. Diesmal war es kein islamistischer Verblendeter, sondern Jemand aus der rechter Szene. Es ist kaum zu glauben in welche Irrwelten diese Menschen leben, dass sie in der Lage sind skrupellos Menschen zu töten.
Leider wird man solche Anschläge, egal von welcher Seite, nie wirklich verhindern können. Die Norweger machen es meiner Meinung nach sehr richtig. Sie verfallen nicht in Panik, sondern stehen auch weiterhin für ihre Werte, einem weltoffenen und demokratischen Norwegen. Und vor allem trauern sie mit den Angehörigen der Opfer und zeigen ihre Solidarität was man am unendlich erscheinenden Blumenmeer in Oslo sehen kann.

Frohe Ostern


Ich wünsche Euch allen ein frohes Osterfest. Dieses zentrale, christliche Fest wird heute ja immer seltener so aufgenommen. Stattdessen ist es ja eher zu einem Familientag mit kleine Geschenken „verkommen“. Eigentlich sehr merkwürdig, dass zwar Weihnachten als großes christliches Fest zelebriert wird, Ostern hingegen welches aus religiöser Sicht viel wichtiger ist eher vernachlässigt wird. Schließlich wird an Ostern der Kreuzigung Jesu, und vor allem seine Auferstehung drei Tage später gedacht.
Ostern symbolisiert den Sieg Jesu über den Tod und die ewige Verdammnis, sowie die Erlösung der Menschen von der Erbschuld.
Die Auferstehung (und somit auch Ostern) ist schließlich ein zentraler Bestandteil des wichtigsten christlichen Gebets, des Vaterunser.
Das Osterfest selber hat aber auch wie wohl alle christliche Feste Anleihen aus früheren Religionen (vor allem keltischer und germanischer) aufgenommen, gerade was die Feierlichkeiten angeht.
Vor allem die populären Osterfeuer und Osterräder lassen sich auf diese alten Bräuche der Germanen und Kelten zurückführen.
Wie dem auch sei. Ich wünsche Euch schöne Feiertage, egal wie ihr sie verbringt.