Peking 2008

Erst London, dann Paris, und jetzt auch in San Franzisko.
Der Werbelauf der olympischen Fakel rund um die Welt wird eher zu einem Spießrutenlauf als zur gedachten Werbung.
Das IOC ist empört über die Angriffe auf die Fakel, und auch ich finde diese Angriffe nicht sehr gelungen. Denn man kann den Protest auch friedlich äußern und es auch spektakulär machen damit die Weltöffentlichkeit es wahrnimmt.
San Franzisko, wo zwei große Transparente an der Golden Gate Brücke befestigt wurden, ist ein gutes Beispiel dafür, dass man nicht die Fakelläufer körperlich angreifen muss.
Das IOC ist nun empört, dass der Fakellauf durch Proteste unterbrochen wurde und erwägt einen Abbruch der restlichen Reise.
Doch statt empört zu tun, und die Fakel in die Obhut chinesischer Sicherheitsbehörden zu geben sollten sich die Funktionäre selber fragen ob es gut ist die Spiele in ein Land zu geben in dem ein menschenverachtendes System herrscht.
Eine Alternative wäre es auch, die Spiele grundsätzlich in Athen stattfinden zu lassen. Dann würde wohl auch mehr der Sport in Vordergrund stehen, als der Konkurenzkampf der Ausrichter wer denn die besten Spiele veranstaltet hat. Zudem würden nicht ständig irgendwo auf der Welt riesige Stadien und olympische Dörfer gebaut die nach den Spielen eh nicht zur weiteren Verwendung zu gebrauchen sind.
Und selbst wenn man bei wechselnden Veranstaltungsorten bleiben möchte sollte man folgende überlegen.
Gerade weil die olympischen Spiele auch Spiele des Friedens sind, sollte das IOC genauer überlegen welche Länder diese Spiele ausrichten dürfen. Länder die die Grundrechte der Menschen mit Füßen treten sollten von der Vergabe der olympischen Spiele ausgenommen werden. Einzig positiv ist, dass nun der Blick der Weltöffentlichkeit auf China gelenkt ist und die Regierungen der Welt doch zu dem Schluß kommen, dass man China nicht nur aus dem wirtschaftlich Blickwinkel betrachten sollte.
Es gilt dem chinesischem Regime entschlossen und standhaft entgegenzutreten wenn es um die Frage der Menschenrechte, Demokratie und Meinungsfreiheit geht.

Frohe Ostern

Zu aller erst möchte ich allen Lesern ein frohes Osterfest wünschen. Auch wenn es sich dabei eigentlich um ein christliches Fest handelt, so ist es doch eher zu einer allgemeinen Sache geworden.
Eigentlich sehr merkwürdig, dass zwar Weihnachten als großes christliches Fest zelebriert wird, Ostern hingegen welches aus religiöser Sicht viel wichtiger ist eher vernachlässigt wird.
Schließlich wird an Ostern der Kreuzigung Jesu, und vor allem seine Auferstehung drei Tage später gedacht.
Ostern symbolisiert den Sieg Jesu über den Tod und die ewige Verdammnis, sowie die Erlösung der Menschen von der Erbschuld.
Die Auferstehung (und somit auch Ostern) ist schließlich ein zentraler Bestandteil des wichtigsten christlichen Gebets, des Vaterunser.
Das Osterfest selber hat aber auch wie wohl alle christliche Feste Anleihen aus früheren Religionen (vor allem keltischer und germanischer) aufgenommen, gerade was die Feierlichkeiten angeht.
Vor allem die populären Osterfeuer und Osterräder lassen sich auf diese alten Bräuche der Germanen und Kelten zurückführen.

Dieses Foto vom Osterfeuer stammt aus dem letzten Jahr. Bisher hat mein ehemaliger Verein immer ein vereinsinternes Osterturnier mit anschließendem Osterfeuer und Osterschießen ausgerichtet, doch da sich die Sportanlage im Umbau befindet ist es in diesem Jahr nicht möglich. Und auch sonst sieht es nicht gut aus was das traditionelle Osterfeuer angeht. Denn durch die Verlegung von Kustrasen besteht einfach nicht mehr die Möglichkeit ein großes Osterfeuer abzubrennen :no:

Meine Sicht zur Tibetfrage

Tibet ist ein Thema was auch in Deutschland zu großen Diskussionen führt.
Eigentlich ein Phänomen da sich wohl die wenigstens mit Tibet und der Geschichte des Landes auskennen und ich will mich da auch nicht ausnehmen.
Die meisten würden Tibet mit dem Dalai Lama in Verbindung bringen und beziehen ihre Kenntnisse aus dem Film „7 Jahre in Tibet“.
Und sicher haben auch einige schon die Flagge als Aufkleber auf Autos oder Koffer gesehen die als Symbol für ein freies Tibet steht.

Ein freies Tibet ist international jedoch durchaus umstritten, da man schwer sagen kann ob ein unabhängiger Staat Tibet überhaupt rechtmäßig ist.
Die Geschichte der Tibeter ist stets eng mit der Geschichte der großen Nachbarn, den Mongolen und Chinesen verwoben.
So war Tibet mal eine autonome Region unter mongolischer Herrschaft, mal eine autonome Region und chinesisches Protektorat.
Allerdings waren die Tibeter in beiden Fällen immer so gut wie selbständig.
Ein eigenständiger Staat Tibet wurde jedoch erst 1913 durch den 13. Dalai Lama ausgerufen. Diese Unabhängigkeit wehrte jedoch nur kurz, denn nach der kommunistischen Revolution und der Gründung der Volksrepublik China besetzte die Volksbefreiungsarmee Tibet.
China hatte die Unabhängigkeit Tibets nie akzeptiert war jedoch militärisch nicht in der Lage seine Anspruch auf Tibet durchzusetzen. Dies lag vor allem an Bürgerkriegen in China und am Japanisch- Chinesischen Krieg.
So kann man aufgrund der Geschichte vielleicht zu der Meinung kommen, dass Tibet zu China gehört. Das die Tibeteter weder mit dem politischen noch mit dem kulturellen chinesischen System einverstanden sind beweisen aber zahlreiche Aufstände gegen das kommunistische Regime.
So mag es vielleicht aufgrund der Geschichte ein Streitpunkt sein ob die Tibeter selbständig sein dürfen.
Aber wenn man Länder wie Bosnien und das Kosovo eine Selbständigkeit ermöglicht, so sollte man es den Tibetern, die im Gegensatz zu den vorher genannten Staaten auch einen selbständigen Volksstamm mit eigener Sprache und Kultur bilden, ebenfalls ermöglichen.
Nur wenn China bereit wäre endlich von seinem menschenverachtenden System abzurücken, wäre wohl auch eine weitreichende Autonomie Tibets innerhalb eines demokratischen Chinas zu akzeptieren.

Sophie Scholl

Gestern war der Todestag der Gebrüder Scholl, sowie von Christoph Probst (ebenfalls ein Aktivist der Weißen Rose). Alle drei wurden kurz nach Verkündigung der Todesstrafe durch Roland Freisler (den bekanntesten Nazi Richter) enthauptet.
Alle drei starben in München durch die Guillotine weil sie Flugblätter angefertig und verteilt haben, die zum Sturz des Nazi- Regims aufgerufen haben.
Leider habe ich gestern keinen Nachruf zum Todestag im TV oder Radio gehört. Dabei wäre es wichtig auf solche Menschen hinzuweisen, die sogar bereit waren ihr Leben zu opfern um sich gegen die Dikatatur aufzulehnen.
Gerade in der heutigen Zeit sollte man solche positiven Vorbilder viel mehr würdigen.

Zum Thema Weiße Rose und Sophie Scholl kann ich auch den Film: „Sophie Scholl – Die letzten Tage“ mit Julia Jentsch empfehlen.

Eine gelunge Produktion aus Deutschland, die die letzten Tage und die Verhöre durch die Gestapo von Sophie Scholl nachstellen.

Zug der Erinnerung

Der Zug der Erinnerung ist noch bis morgen im Bochumer Hauptbahnhof zu besichtigen. Dann wird er seine Reise in andere Städte fortsetzen.
Der Zug ist ein fahrendes Mahnmal und dient zur Aufklärung über die Verbrechen des 3. Reichs. In diesem besonderen Fall geht es um den Abtransport von Kindern in Viehwagons nach Auschwitz.
Mit diesem Zug wird das Schicksal dieser Kinder nachgezeichnet und ihnen gedacht.
Besonders gut an der Aktion finde ich, dass sich die Aktion nicht nur mit den Opfer jüdischens Glaubens beschäftigt sondern allen gerecht wird.
Außerdem wird zu diesem Zweck auch immer ganz speziell den Kindern gedacht, in denen der Zug hält. So ist eine direkte Verbindung zur Stadt gegeben.


Quelle: Zug der Erinnerung

Hier noch ein kleiner Trailer zum Zug der Erinnerung:
Trailer

Gänsereiter

Am Rosenmontag hat in Wattenscheid neben dem Karnevalsumzug auch das traditionelle Gänsereiten stattgefunden.
Dies ist eine Tradition die vor über 400 Jahren, mit spanischen Soldaten, nach Wattenscheid kam. Anscheinend haben die Wattenscheider Spaß daran gefunden und diesen Brauch fortgeführt.
Bei diesem Brauch wird eine tote Gans (lebende Gänse werden schon seit 1806 nicht mehr dafür genutzt) mit den Füßen nach oben zwischen zwei Bäume aufgehangen und der Hals mit Seife eingerieben. Dann versuchen die Reiter im Galopp den Kopf der Gans abzureißen.
Derjenige, der es schafft wird für ein Jahr zum Gänsereiterkönig ernannt.

Trotz starken Regens kamen wieder tausende Menschen zu den Veranstaltungen, im Gegensatz zu den Tierschützern die dieses Jahr nicht zu sehen waren.

Obama vs. Clinton

In den USA liefern sich Barack Obama und Hillary Clinton ein Kopf an Kopf Rennen um als Spitzenkandidat der Demokraten in die nächste Wahl ziehen zu können.
Bei den Republikaner sind noch mehrere Kandidaten im Rennen, doch das wird schon so gut wie gar nicht mehr wahrgenommen. Zumindest in unserer Presselandschaft sind die Ergebnisse der Republikaner nur noch eine Randnotiz. Alles scheint sich schon auf einen demokratischen Präsidenten bzw. Präsidentin eingerichtet zu haben.
Ob sich jedoch alle US-Bürger für einen schwarzen Präsidentin oder eine Frau an der Spitze ihres Staates begeistern lassen??
Vielleicht ist das die Chance die der kommende republikanische Kandidat noch hat.
Bisher liegen Obama und Clinton noch gleichauf, doch Obama hat die letzte wichtige Wahl (in South Carolina) vor dem „Super Tuesday“ gewonnen. Und jetzt erhält Obama auch noch die Unterstützung der Kennedys. Edward, sowie Ted Kennedy wollen Obama unterstützen was die Sache für Hillary Clinton nicht einfacher macht. Denn gerade Edward Kennedy gilt bei den Demokraten als sehr einflussreich.
Viele vergleichen Obama schon mit dem legendären John.F. Kennedy. Denn auch Obama wirkt jung und dynamisch, und spricht viel von Chancen, Träumen und Gerechtigkeit. Und er verspricht einen Wechsel in der amerikanischen Politik und ihrem System. Das verspricht zwar auch Clinton, doch sie wird als Teil des amerikanischen Politiksystems angesehen gegen das Obama sich auflehnt.
Am Ende wird sich zeigen wer als Kadidat oder Kandidatin gegen den republikanischen Kandidaten antreten darf, und wie der Wechsel aussieht wenn auch die Präsidentwahl gewonnen wird.
Doch bis dahin ist noch ein langer Weg.

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Solidarität in Bochum

Bereits vor einigen Tagen habe ich über die geplante Schließung des Nokiawerks in Bochum berichtet (Blogeintrag Schock für Bochum), und das dies für Bochum mehr als ein Schock ist.
Heute wurde ein Zeichen der Solidarität für die Beschäftigten von Nokia gesetzt. 20000 Menschen demonstrierten gegen die Schließungspläne.
Bei Opel in Bochum wurde sogar die Produktion angehalten damit die Arbeiter an der Kundgebung teilnehmen können, und selbst eine Abordnung aus Rüsselsheim hat die Anreise auf sich genommen. Neben den Opelaner nahmen auch Arbeiter von Thyssen Krupp und anderen Industriebetrieben der Region am Protest teil, sowie Studenten, Schüler und andere Bürger.
Die heutige Aktion soll den Auftakt zu einer Reihe von Protesten bilden um Nokia doch noch vom Entschluss das Werk zu schließen abzubringen.
Allerdings glaube ich nicht daran, dass es noch eine Möglichkeit gibt diese Entscheidung der Konzerspitze zu revidieren. Denn selbst die Gespräche mit Spitzenpolitikern haben ja nicht wirklich etwas gebracht. Die Konzernführung stellt auf sturr und taucht ab.
Aber wie sagt man so schön?? Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Dank der Proteste ist das Verhalten des Konzerns nun auch in den finnischen Medien im Gespräch. Auch dort wird das Verhalten der Konzernführung kritisiert, und man ist dort genau so entsetzt. Vor allem weil Nokia bisher als vorbildlicher Arbeitgeber galt.
Und ob die Konzerführung sich mit der Schließung des Werks in Bochum nicht doch ein Eigentor geschossen hat. Natürlich sind die Lohnkosten in der Tschechei günstiger, und damit der Gewinn noch größer. Doch durch das Verhalten erleidet Nokia auch einen großen Imageschaden zumindest in Deutschland. Damit setzt Nokia einen der größten Absatzmärkte in Europa aufs Spiel. Man wird sehen ob sich die Entscheidung am Ende überhaupt rechnet, denn immerhin ist ein guter Markennamen das größte Kapital eines Unternehmens.
Was mich aber heute wirklich bewegt hat war, dass sich so viele Menschen solidarisch mit den Nokiamitarbeitern und der Stadt Bochum gezeigt haben. Denn das Verhalten von Nokia und die Konsequenzen für Bochum betrifft nicht nur die Nokiamitarbeiter sondern alle die hier leben und Bochum als ihre Heimat betrachten.

Schock für Bochum

Und wieder ereilt Bochum eine Schreckensnachricht.
Ausnahmsweise kommt sie aber nicht von Opel, sondern diesmal betrifft es die Angestellten von Nokia.
Der finnische Produzent von Mobiltelefonen will sein Bochumer Werk bereits Mitte des Jahres komplett schließen und die 2300 Mitarbeiter entlassen.
Dazu werden wohl auch noch Entlassungen beim sogenannten Umfeld (Zeitarbeiter, Logistik usw.) kommen.
Für Bochum ein großer Schock, da Nokia neben Opel der größte industrielle Arbeitgeber in der Stadt ist.
Den billigen Populismus den nun einige Politiker betreiben, indem sie sich hinstellen und erzählen sie würden nicht mehr mit einem Nokia-Mobiltelefon telefonieren, macht die Sache auch nicht besser.

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