Nach stundenlangen Verhandlungen scheint es nun so, dass Opel gerettet ist. Der Zulieferer Magna und russische Partner steigen beim Automobilhersteller ein. Opel trennt sich damit aus dem Konzern von General Motors heraus und ist damit nicht mehr von einer Insolvenz von GM betroffen. Die steht nämlich zu befürchten, sollte die amerikanische Regierung am Montag das Sanierungskonzept von GM für nicht zukunftsfähig erachten.
Opel und der Vorstand ist nun nicht mehr von GM abhängig und somit selbst verantwortlich. Ab sofort gibt es also keine Ausrede mehr, sollte Opel weiterhin Marktanteile verlieren und Verluste machen. Ab jetzt arbeitet das Unternehmen auf eigene Rechnung.
Die Mitarbeiter von Opel jedenfalls können ersteinmal aufatmen. Gerade für Bochum ist dies natürlich sehr erleichternd, schlieÃlich ist mit Nokia vor nicht allzu langer Zeit bereits ein groÃer Arbeitgeber verschwunden.
Ich persönlich sehe die Staatshilfen die jetzt flieÃen (der Bund stellt einen Ãberbrückungskredit von 1,5 Milliarden zur Verfügung) mit geteilten Gefühlen. Zum einen ist es für meine Heimatstadt sehr wichtig, dass Opel dort auch weiterhin produziert. Und auch die Mitarbeiter sollen schlieÃlich auch weiterhin ordentlich ihrer Arbeit nachgehen können. Denn an diesen Jobs hängen viele Menschen und deren Familien.
Auf der anderen Seite ist es anderen Unternehmen unfair gegenüber. Ob der kleine Handwerker mit vielleicht 15 Beschäftigten Pleite macht interessiert nämlich Niemanden.
Und mit welcher Begründung solte man einem Unternehmen helfen, anderen aber nicht??
Zudem sollte auch bei den Mitarbeitern bei Opel eines klar sein, dass auch Opel in den letzten jahren Verluste gemacht hat. Und auch die neuen Investoren sehen den Einstieg bei Opel nicht als soziale Tat an, sondern sie wollen damit Geld verdienen. Opel muss, wenn es dauerhaft existieren möchte wieder zur alten Stärke finden.
Die deutschen Steuerzahler geben Opel viel Geld in die Hand um dies zu ermöglichen, und dies sollte auch das letzte Geld sein welches dem Unternehmen zur Verfügung gestellt wird. Wenn Opel es jetzt nicht aus eigener Kraft schafft, sollte auch die deutsche Politik hart bleiben und nicht immer wieder in den Markt eingreifen.