Ein Kapitel für sich – Walter Kempowski

Kurzbeschreibung:
Im Frühjahr 1948 wurde Walter Kempowski wegen Spionage verurteilt, weil er Frachtbriefe aus der Reederei seines Vaters an die Amerikaner weitergeleitete hatte, um zu demonstrieren, wie die Russen die von ihnen besetzte »Zone« ausbeuten. Mit Walter wurden auch seine Mutter und sein Bruder Robert zeitweilig eingesperrt.Im vorliegenden Roman lässt der Autor jeden der Beteiligten aus seiner Sicht über die Haftzeit berichten.
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Da ich das Buch hauptsächlich auf der Arbeit gelesen habe, wenn ich zwischendurch mal etwas Zeit hatte, hat es auch entsprechend lange gedauert bis ich es durch hatte.
Das Buch ist autobiografisch und erzählt die Geschichte der Familie Kempowski. Dabei kommen abwechselnd die drei Hauptprotagonisten, Walter, sein Bruder Robert und seine Mutter, zu Wort und erzählen von den Erlebnissen ihrer Haft in der sowjetischen Besatzungszone bzw. späteren DDR.
Die beiden Brüder haben nach dem Krieg Frachtbriefe an die Amerikaner geleitet um zu beweisen wie die Sowjets das Land ausplündern.
ein Denunziant verrät sie um sich selbst Vorteile im System zu verschaffen, was für die beiden Brüder jeweils 25 Jahre Haft bedeuten. Doch auch die Mutter wird gleich mit in Sippenhaft genommen und erhält 10 Jahre.
Im Gefängnis treffen die Kempowskis auf die unterschiedlichsten Häftlinge. Vom einfachen Ganoven bis zum Mörder. Vom politischen Gefangenen bis hin zu den unschuldig verhafteten landen alle unter den gleichen menschenunwürdigen Bedingungen im Gefängnis.
Die Gefangenen vegetieren vor sich hin, denn nichts ist erlaubt. Kontakt nach außen ist genau so verboten wie Handarbeiten in den Zellen. Selbst Gebetsrunden werden mit drakonischen Strafen belegt.
Kempowski beschreibt wie eintönig das Gefängnisleben ist, und wie sehr jeder damit beschäftigt ist das beste für sich daraus zu machen. Leider wirkt sich der eintönige Alltag der Gefangenen auch auf das Buch aus und so ziehen sich einige Passagen doch sehr.
Was mir an dem Buch gefallen sind die Berichte der Mutter. Diese wühlen einen doch sehr auf, und sind auch nicht annähernd so langatmig wie die der beiden Brüder. Einzig, dass es sich hierbei um eine Autobiografie handelt macht das Buch zu etwas Besonderem und gleichzeitig erschreckendem Zeugnis. Gerade heute wo das Unrechtssytem der DDR gerne verharmlost wird zeigt dieses Buch aus dem Jahr 1978 die wahren Zustände.

PS: Wer sich einmal wirklich über das Spitzelsystem und die Willkür der Sicherheitsorgane in der DDR informieren will, dem empfehle ich das Stasi-Museum in Berlin.

Bad Monkeys – Matt Ruff

Kurzbeschreibung:
Las Vegas. Hochsicherheitsgefängnis. Psychiatrische Abteilung. Eine Mörderin legt ein Geständnis ab. Angeblich gehört sie einer mächtigen Geheimorganisation an, deren Ziel es ist, das Böse zu bekämpfen. Mittels geheimnisvoller NT-Knarren, die Herz- oder Schlaganfälle verursachen können, habe sie die Welt von Entführern, Pädophilen und Kofferbombern befreit. Eine schier unglaubliche Geschichte erzählt sie dem Gefängnispsychiater. Jedoch lässt sich einiges von Jane Charlottes Aussagen tatsächlich belegen. Aber was stimmt und was nicht? Ist sie völlig verrückt, lügt sie – oder geht da in Wirklichkeit etwas ganz anderes vor sich?
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Da mich das Buch „Ich und die anderen“ von Matt Ruff (Eintrag zum Buch) damals so sehr begeistert hat, habe ich mir nach längerer Zeit mal wieder von diesem Autor gegriffen.
Meine Wahl viel auf „Bad Monkeys“, ein Buch welches bisher sehr differenzierte Kritiken bekommen hat. Was einem gleich von Anfang an auffällt, ist das man dieses Buch überhaupt nicht mit „Ich und die anderen“ vergleichen kann. Während „Ich und die anderen“ wirklich alle Gefühle bedient von Humor, über Entsetzen und Spannung, verwirrt einen „Bad Monkeys“. Doch auch bei „Bad Monkeys“ fesselt einen Ruff alleine schon durch seine großartige Schreibweise an das Buch, und man kann es nur schwer wieder beiseite legen.
Die Geschichte verwirrt einen je weiter man im Buch kommt immer mehr. Immer wieder lässt Ruff den Hauptcharakter, Jane Charlotte, zwischen gut und Böse hin und her pendeln. Und auch das hin und her zwischen Realismus und Fiktion wechselt immer schneller, bis am Ende dann der große Knall erfolgt, der den Leser etwas verstört zurück lässt.
Die anfängliche, typische Gut gegen Böse Story wirft den interessanten Gedanken auf, wie es bei einem Graubereich dazwischen aussieht.
Denn würde man einen Pädophilen oder Serienmörder töten, wäre man dann ein guter oder ein böser Mensch?
Für meinen Geschmack dreht die Story mit Gruselclowns, fiktiven Waffen, Bewusstseinsdrogen und anderen abenteuerlichen Fantasien dann einfach zu sehr ins surrealistische ab. Trotz der Kritikpunkte ist es ein sehr unterhaltendes Buch, welches einem eine gute zeit bereitet. Ich persönlich empfehle von Matt Ruff jedoch lieber „Ich und die anderen„.

Fotografieren – John Hedgecoe

Kurzbeschreibung:
John Hedgecoes Bücher stehen seit Jahrzehnten für die praxisnahe Vermittlung von Fachwissen durch einen hochkarätigen Profi. In seiner Fotoschule schärft er anhand von über 1000 seiner eigenen Fotos den Blick für die Feinheiten des Fotografierens. Alles über technische Voraussetzungen, zur Belichtung und Bildentwicklung. Tipps zur Porträt- oder Architekturfotografie sowie zum Einfangen der richtigen Atmosphäre bei Tier-, Natur- und Sportaufnahmen. Die neuesten Entwicklungen der digitalen Fotografie und Bildbearbeitung werden gesondert und ausführlich behandelt. Ein systematischer Aufbau ermöglicht das gezielte Nachschlagen in Praxissituationen.
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Ein tolles Buch rund um das umfangreiche Thema Fotografie. Das Buch ist gut gegliedert und fängt mit dem Basiswissen an. Was gibt es für Kameratypen, wofür eignet sich welcher Typ und wie funktionieren diese. Gerade für Anfänger eine hilfreicher Überblick.
Weiter geht es dann mit den Elementen der Fotografie wie Objektive, Scharfstellen, Belichtung, Verschlusszeiten usw.
Es wird ausführlich erklärt wie etwas funktioniert und welchen Einfluss es auf das spätere Foto hat. Neben den gut verständlichen Erläuterungen gibt es dazugehörige Fotos die die Unterschiede der Einstellungen zeigen. Besonders hilfreich ist es, dass zu den Bilder auch gleich die passenden Angaben von Verschlusszeiten, Objektiv, Blende und ISO beigefügt sind. So kann man schnell erkennen welchen Effekt z.B. eine Veränderung der Verschlusszeit bewirkt wenn die anderen Parameter gleich bleiben.
Aber nicht nur Anfänger finden mit diesem Buch eine tolle Einführung in die Fotografie. Auch Fortgeschrittene können mit diesem Buch etwas anfangen. So erfährt der Leser, was man bei der Bildkomposition beachten muß und wie man richtig (und falsch) mit Farben umgeht. Danach werden besondere Projekte wie Stilleben, Portraits, Sportaufnahmen etc. behandelt.
Zu guter Letzt beschreibt der Autor, wie man sein eigenes Fotostudio einrichtet, die Unterwasser- und Astrofotografie sowie die analoge Dunkelkammer und die digitale Bildbearbeitung. Sehr gelungen ist, dass der Autor sich mit analoger, sowie mit der digitale Fotografie auseinandersetzt.
Wer sich also mit Fotografie auseinandersetzen möchte, findet mit diesem 416 Seiten starken Buch den passenden Begleiter.

Heeresbericht – Edlef Köppen

Kurzbeschreibung:
Heeresbericht schildert den wahnwitzigen Weg des Studenten Adolf Reisiger, dessen anfängliche Kriegsbegeisterung im Fronterlebnis der Erkenntnis weichen muß, daß Krieg „befohlener Mord“ ist. Erst in der Spätphase der Weimarer Republik veröffentlicht, von den Nazis verboten, viele Jahre nicht lieferbar, ist Heeresbericht als eine der bedeutendsten literarischen Verarbeitungen des Ersten Weltkriegs neu zu entdecken.
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Nach dem Ende des 1. Weltkrieges erschienen in Deutschland zahlreiche Bücher über den großen Krieg. Zum einen kriegsverherrlichende Bücher, zum anderen Antikriegsbücher.
Aufgrund des riesigen Erfolges von Remarques „Im Westen Nichts Neues“ sind viele dieser Bücher jedoch völlig unbekannt. Im speziellen Fall von „Heeresbericht“ kommt wahrscheinlich auch noch der frühe Tod des Autors 1939, und das Verbot des Buches unter den Nationalsozialisten mit hinzu.
Doch auch wenn das Buch wohl eher unbekannt ist, kann ich dessen Lektüre nur empfehlen, da es „Im Westen Nichts Neues“ kein bisschen nachsteht.
Der Protagonist in Heeresbericht, der Kriegsfreiwillige Reisinger, weist viele Parallelen mit der Biografie des Autors, das man davon ausgehen kann, dass Köppen ein Teil seiner Erlebnisse in diesem Buch verarbeitet hat. Eindrucksvoll wird neben der Geschichte von Reisinger auch immer wieder auf Befehle, Reden des Kaisers oder andere Verlautbarungen aus Zeitungen verwiesen die nicht wirklich mit den tatsächlichen Geschehnissen an der Front übereinstimmen was dieses skurril wirken lässt.
Sehr interessant ist auch wie sich die Sichtweise des Protagonisten auf dem Krieg wandelt. Anfänglich das eingeschränkte Sichtfeld eines Neulings beim Militär ohne zu wissen was überhaupt passiert, welches sich im Laufe der Zeit immer mehr weitet und den ganzen Schrecken des Krieges offenbart.
Trotz des großen Schatten welcher „Im Westen nichts Neues“ wirft, sollte man auch „Heeresbericht“ von Edlef Köppen nicht vergessen, denn das Buch steht dem erfolgreichen Bruder in keiner Weise nach und ist für mich auf jeden Fall eine glasklare Leseempfehlung.

Gestern war auch schon ein Tag – Finn-Ole Heinrich

Kurzbeschreibung: Susan fehlt ein Bein. Tom ist die Treppe runtergefallen. Und Henning lügt so lange, bis er die Wahrheit sagt. Finn-Ole Heinrich erzählt von Menschen, die ins Schwanken gekommen sind, die das Leben mit aller Härte umgeworfen hat. Und die nun wieder aufstehen müssen. Die ersten beiden Bücher von Finn-Ole Heinrich, „die taschen voll wasser“ und „Räuberhände“, wurden von Lesern und Presse gefeiert. Mit „Gestern war auch schon ein Tag“ erreicht sein Schreiben eine neue Stufe. Die Texte hinterlassen in ihrer Ehrlichkeit, sprachlichen Klarheit, ihrer Sensibilität und auch in ihrem Humor eine Faszination, die lange trägt.
Quelle: Klappentext

Irgendwo wurde dieses Buch einmal empfohlen und ich habe es mir dann vor einiger Zeit bereits gekauft. Da ich ja eh immer genügend Lesestoff zur Hand habe, dauerte es jetzt bis ich dazu gekommen bin dieses Buch zu lesen. Vorher hatte ich es noch meinem Lieblingsmenschen ausgeliehen, der die knapp 150 Seiten an einem Tag verschlungen hat und nur Gutes zu berichten wusste. Umso mehr war ich natürlich gespannt was mich erwartet.
Bei „Gestern war auch schon ein Tag“ handelt es sich um eine Sammlung von Kurzgeschichten, es sind sieben an der Zahl, die die unterschiedlichsten Themen behandeln.
Alles haben aber alle Geschichten gemeinsam. Sie handeln von Menschen die an den Abgründen des Lebens stehen, und darum wie sie ihr Leben meistern.
Besonders der Gegensatz der poetischen Schreibweise von Finn-Ole Heinrich und dem Schicksal der Charaktere machen das Buch mehr als lesenswert.
Das Buch zieht einen schon mit der ersten Geschichte (Zeit der Witze), die mir auch mit am besten gefallen hat, in seinen Bann. Die Geschichte handelt von einer Frau die ihr Bein verloren hat, allerdings aus der Perspektive des Lebenspartners. Einfach großartig!!
Aber auch die anderen Geschichten stehen da nicht viel nach. Manche einfach nur tief traurig, andere schockierend…
Doch alles haben alle Geschichten, und damit das ganze Buch gemeinsam. Sie sind allesamt lesenswert was vor allem am sprachlichen Geschick des Autors liegt. Ich kann dieses Buch jedenfalls uneingeschränkt empfehlen. Es war sicher nicht das letzte Mal, dass ich dieses Buch gelesen habe. Und es wird auch sicher nicht das einzige Buch des Autors sein, welches man im meinem Bücherregal finden wird.

Tintenherz – Cornelia Funke

Kurzbeschreibung: Meggie lebt mit ihrem Vater Mo, einem „Bücherarzt“, in einem alten Haus. Da steht eines Nachts ein merkwürdiger Mann vor der Tür. Er warnt Mo vor jemandem namens Capricorn. Bei Nacht und Nebel fliehen die drei, und nach und nach findet Meggie heraus, dass ihr Vater allerlei Geheimnisse vor ihr verbirgt. Wieso hat er sich zum Beispiel immer geweigert, ihr vorzulesen? Und was ist mit Meggies Mutter wirklich geschehen, die vor vielen Jahren verschwand?
Meggie bekommt erste Antworten, als sie vom grausamen Capricorn gefangen genommen werden. Er tut alles, um von Mo das Buch „Tintenherz“ zu bekommen. Denn Capricorn selbst — und nicht nur er — ist aus diesem Buch in unsere Welt gekommen, „herausgelesen“ von Mo. Ein Albtraum wird lebendig, ein Buch erwacht zum Leben. Und Meggie wird zum Angelpunkt eines dunklen Kampfes zwischen Realität und allzu realer Fiktion.
Quelle: Amazon.de

Cornelia Funke ist wohl einer der bekanntesten Jugendbuchautorinnen in Deutschland. Und auch mit der Trilogie rund um Tintenherz hat sie wieder einen großen Erfolg erzielen können. Das Buch ist sehr schön gestaltet und enthält kleine Zeichnungen und Auszüge aus anderen Literaturklassikern zum Kapitelbeginn.
Die Kurzbeschreibung lässt doch mehr Spannung erwarten, als beim lesen tatsächlich aufkommt. Zumindest erwachsene Leser werden bei der Lektüre wohl nicht vor Nervosität auf den Fingernägeln kauen 😉
Von daher sollte man nicht vergessen, dass es sich um ein Jugendbuch handelt.
Merkwürdigerweise ist die Geschichte am Anfang des Buch doch viel mysteriöser und spannender als gegen Ende, welches doch mehr als absehbar ist.
Was mich jedoch am meisten verwundert hat ist, dass das Buch nicht viel mehr auf die mysteriöse Fantasywelt von Tintenherz eingeht. Stattdessen dreht sich die Geschichte ausschließlich um die Suche nach den restlichen Büchern von Tintenherz und dem Zusammentreffen mit Capricorn in der hiesigen Welt. Aber vielleicht wird sich das in den anderen Bänden der Trilogie ja noch ändern.
Auch die Charaktere sind eher einfach gehalten wenn man mal von Staubfinger absieht. Dieser pendelt zwischen gut und böse hin und her und ist meist undurchschaubar. Damit ist er mit Abstand der vielschichtige Charakter in dieser Geschichte und sorgt für etwas Überraschung.
So bleibt bei mir ein gespaltener Eindruck von diesem Buch. Ein wirklich sehr gutes Jugendbuch, da es auch sprachlich wunderbar geschrieben ist. Eine große Abenteuer- oder Fantasygeschichte ist es allerdings nicht. Ich hoffe die folgenden Bände gehen dann doch etwas mehr in Richtung Fantasy.

Lolita – V. Nabokov

Kurzbeschreibung: Der Roman schildert die unselige Leidenschaft des 1910 in Frankreich geborenen Literaturwissenschaftlers und Privatlehrers Humbert Humbert zu der kindhaften und gleichzeitig frühreifen 12-jährigen Dolores (Lolita) Haze. Humbert Humbert ist Mädchen zwischen neun und vierzehn Jahren verfallen; deren vollkommene Inkarnation findet er in Lolita. Um in ihrer Nähe bleiben zu können, heiratet er ihre Mutter, die Witwe Charlotte Haze; er verursacht indirekt deren Tod und beginnt mit Lolita – aus Furcht vor Entdeckung seiner verbotenen Leidenschaft – ein unstetes Reiseleben durch die USA. Humbert Humbert stellt bald fest, dass sie verfolgt werden, und eines Tages ist Lolita, offenbar mit dem Verfolger im Bunde, verschwunden.

Das Buch von Nabokov ist wie eine Autobiografie geschrieben und so erhält man einen Einblick in die Gedanken des Hauptcharakters Humbert Humbert, der sich in die 12-jährige Dolores Haze verliebt hat. Aus diesem Grund heiratete er auch deren Mutter (Charlotte Haze) nur um dem Objekt seiner Begierde nah sein zu können. Als Charlotte Haze merkt, dass Humbert Humbert pädophile Neigungen hat, und im Durcheinander unglücklich ums Leben kommt, nutzt Humbert Humbert die Möglichkeit sich Dolores zu nähern.
Er fährt mit ihr quer durch die USA und nutzt die Möglichkeit sich an Dolores zu vergehen. Dem Vorwurf das Buch sei pornografisch kann ich nur widersprechen. Natürlich enthält es Szenen die auf den Missbrauch hinweisen, dies wird aber nicht direkt erwähnt sondern wird immer umschrieben.
Dabei nutzt Nabokov auch Hinweise auf andere Quellen in der Literatur was auch den nicht gerade kleinen Anhang erklärt. Dort werden die zahlreich französischen Passagen übersetzt und Hinweise zu den anderen verwendeten Quellen gegeben.
Besonders bemerkenswert ist auch wie sehr sich die fiktive Geschichte an tatsächlichen Orten in den USA anlehnt. Die Beschreibung der Geschichte wirkt teilweise so real, dass man fast den Eindruck gewinnt, dass es sich bei dem Buch um eine Autobiografie Nabokovs handelt.
Ein durchaus empfehlenswertes Buch, wenn man auch bereit ist sich mit den Erklärungen zu beschäftigen. Denn gerade diese machen einen nicht unwesentlichen Teil des Reizes des Buchs aus.

Der Hobbit – J.R.R. Tolkien

Kurzbeschreibung
Der Hobbit ist der Anfang aller modernen Fantasy und erzählt die Vorgeschichte zum Herrn der Ringe. Hier liegt der Bestseller in einer neu durchgesehenen deutschen Ausgabe erstmals mit Illustrationen des weltbekannten Malers und Tolkienkenners Alan Lee vor.
Quelle: Klappentext

Der Hobbit ist das Vorgeschichte zum Herrn der Ringe, das absolute Kultbuch für Fantasyfans, und erzählt die Geschichte von Bilbo Beutlin.
Schließlich waren Frodo und Co nicht die ersten Hobbits in Mittelerde die ein Abenteuer zu bestehen hatten.
In der Geschichte macht sich Bilbo mit 13 Zwergen auf dem Weg zum Einsamen Berg um dort den sagenhaften Schatz der Zwerge zurückzugewinnen. Diesen hat sich der alte Drache Smaug unter den Nagel gerissen, der dort nun sein Unwesen treibt.
Doch auf dem Weg zum Einsamen Berg hat die Gruppe noch andere Gefahren zu bestehen, schließlich müssen sie das Nebelgebierge passieren welches von Orks unsicher gemacht wird. Dabei trifft Bilbo durch Zufall auch auf Gollum und schafft es ihm den bekannten Ring abzuluchsen. Wie sich im Laufe der Geschichte herausstellt zum großen Glück der Gruppe. Denn nur mit Hilfe des Ringes schafft es Bilbo immer wieder die Gruppe aus der ein oder anderen misslichen Lage zu befreien.
Denn auch nach dem Nebelgebirge erwartet die Gruppe noch allerlei Gefahren wie z.B. die Gefahren des Düsterwaldes.
Für fans von Tolkien wieder ein unverzichtbares Buch welches die Geschichte rund um Mittelerde weiter beleuchtet und die oder anderen Gegebenheit bei Herr der Ringe erklärt.
Diese Ausgabe enthält zudem sehr schöne Illustrationen von Alan Lee die dieses Buch noch lesenswerter machen.

Homo Faber – Max Frisch

Kurzbeschreibung
Ich glaube nicht an Fügung und Schicksal, als Techniker bin ich es gewohnt, mit Formeln der Wahrscheinlichkeit zu rechnen. Ich brauche, um das Unwahrscheinliche als Erfahrungstatsache gelten zu lassen, keinerlei Mystik, Mathematik genügt mir.
Quelle: Klappentext

Nun bin ich auch endlich dazu gekommen, das wohl Bekanntest Buch von Max Frisch zu lesen.
Da wir das Buch damals nicht in der Schule auf dem Lehrplan hatten, wollte ich es schon immer mal so lesen.
Der Zusatztitel „Ein Bericht“ ist nicht zufällig gewählt, denn das Buch ist als Ich-Erzählung geschrieben, und nimmt uns mit auf die Reise eines Technikers Walter Faber. Doch Techniker ist mehr als als nur der Beruf, sondern auch die Lebenseinstellung von Walter Faber. Für ihn gibt es nichts Übernatürliches, sondern sein Weltbild ist kühl technologisch mathematisch. Für Walter Faber gibt es immer eine sachliche Erklärung.
Doch dieses Weltbild wird im laufe der Zeit durch schicksalhafte Zufälle zerstört.
Auf dem Weg nach Caracas trifft Faber zufällig den Bruder seines Jugendfreundes Johannes. Dabei erfährt er, dass Johannes seine damalige Freundin Hanna geheiratet hat.
Faber schließt sich dem Bruder an, der Johannes in Guatemala besuchen möchte, doch als die beiden dort eintreffen finden sie Johannes tot vor.
Auf seiner Schiffspassage nach Europa trifft Faber dann auf die junge Sabeth die ihn an Hanna erinnert, und die sein Interesse weckt.
Sie setzen ihre Reise durch Europa gemeinsam fort und verlieben sich ineinander. Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein. Zum einen der kühle Techniker, zum anderen die künstlerische Sabeth. Und je mehr Faber von Sabeth erfährt, desto mehr drängt sich ihm ein Verdacht auf. Doch Faber verdrängt diesen, und so kommt es am Ende nicht nur zum Inzest da Sabeth tatsächlich die Tochter Fabers ist. Faber kann nach einem Unfall sogar ihren Tod nicht verhindern…
In diesem Zusammenhang trifft Faber auch wieder auf Hanna.
Wieder auf Reisen, entschließt er sich nun zu einer neuen Lebensweise und erfährt einen direkteren, sinnlichen Zugang zur Welt. Ein Zusammenleben mit Hanna erwägend kehrt er nach Athen zurück.
Die Ausgabe die ich mir zugelegt habe, enthält neben Wort- und Sacherläuterungen auch noch einen Kommentar inklusive Deutungsansätze.

Früchte des Zorns – John Steinbeck

Kurzbeschreibung: Verarmte Landarbeiter finden in Oklahoma kein Auskommen mehr. Da hören sie vom gelobten Land Kalifornien und machen sich durch Hitze und Staub auf den Weg. Doch auch hier erfahren sie die Macht und Unterdrückung durch die Großgrundbesitzer.

John Steinbeck hat mit diesem Buch seinen literarischen Ruhm begründet. Das Echo in Amerika war bei der Veröffentlichung gewaltig: Gegenschriften wurden verfasst, Politiker und Erzbischöfe verdammten es, der Autor wurde als Volksverhetzer und Klassenkämpfer verurteilt – und als Stimme der Unterdrückten und Ausgebeuteten gefeiert.

Sein Roman, der auf ausführlichen Recherchen beruhte, wurde zur Basis von soziologischen Untersuchungen und diente als Vorlage für den gleichnamigen Film von John Ford. 1940 erhielt Steinbeck den Pulitzer-Preis, 1962 den Nobelpreis für Literatur.
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Das Buch erzählt die fiktive Geschichte der Farmersfamilie Joad, die durch die große Dürre und durch die Geschäftspolitik der Banken ihr Land verlieren. Durch die große Dürre können die Joads ihre Pacht nicht mehr zahlen und werden brutal von ihrem land vertrieben. Wie viele andere Farmer, denen es auch so ergeht, wenden sich die nun heimatlosen Joads Richtung Westen um ins gelobte Land, Kalifornien, zu gelangen. Denn dort, so haben sie gehört, gibt es Arbeit und ein schönes Leben für alle.
So machen sich drei Generationen auf die lange Reise, die zur Zereißprobe für die Familie wird. Wie auch die anderen Heimatlosen werden auch die Joads Opfer von raffgierigen Händlern, die den Besitz, den die Familie nicht mitnehmen kann, zum Spottpreis abkaufen, oder alte Trucks und Ersatzteile zu Wucherpreise verkaufen.
Auf dem Weg nach Kalifornien treffen die Joads dann immer häufiger auf andere heimatlos gewordene Farmer die auf der Suche nach einer Zukunft sind. Vielen geht es bereits noch dreckiger als den Joads, und so kommen ihn immer häufiger Zweifel ob sie es schaffen können bis nach Kalifornien zu kommen. Doch der Traum von einem besseren Leben, und die zurückgelassene Hoffnungslosigkeit treibt alle weiter an.
Doch dieser Traum wird bitter enttäuscht als die Joads endlich das gelobte Land erreichen. Zahllose andere hungernde und heimatlose sind auf der Suche nach Arbeit und nehmen alles an, nur um einen weiteren Tag überleben zu können.
Und so geraten die Joads, durch ein System welches sie nicht durchblicken können, immer tiefer ins Elend.
Doch trotz dieses Elend bewahren sich die Charaktere ihre Menschlichkeit, und man fiebert förmlich mit ihnen in der Hoffnung, dass sich ihre Geschichte doch noch zum Besseren wendet.
Das Buch bedrückt einen gerade dewegen, da sich die Geschichte an eine Zeit anlehnt, die tatsächlich stattfand, und man auch heute noch beobachten kann. Was sich Anfang der dreißiger Jahre in den USA abspielte kann man auch heute noch erleben. Selbst in Europa gibt es soche Geschichten noch zuhauf. Gerade in der aktuellen Neon wird zum Beispiel über illegale, afrikanische Einwanderer in Spanien berichtet, und wie sie dort von Farmern ausgebeutet werden. Alles dafür, dass wir in Deutschland günstige Tomaten im Supermarkt kaufen können.
Das Buch behandelt nicht nur ein interessantes Thema, sondern ist auch glänzend geschrieben. So muss man sich wahrlich dazu zwingen das Buch aus der Hand zu legen um die 512 Seiten nicht in einem durchzulesen.
Dieses Buch hat mich vom Autor überzeugt, und so werde ich mir sicher auch noch weitere Bücher von Steinbeck zu Gemüte führen.