Tödliche Camargue – Cay Rademacher

tödlicher Camargue

Kurzbeschreibung: August, die Luft über der Provence flirrt in drückender Hitze, das Leben ist überall zum Stillstand gekommen. Ausgerechnet jetzt werden Capitaine Roger Blanc und sein Kollege Marius Tonon in die Wildnis der Camargue gerufen: ein schwarzer Kampfstier ist ausgebrochen und hat einen Fahrradfahrer mit den Hörner aufgespießt. Ein bizarrer Unfall, so dieht es zunächst aus. Bis Blanc ein Indiz dafür entdeckt, dass jemand das Gatter absichtlich geöffnet hat…
Quelle: Klappentext

Die ist nun der zweite Krimi den ich von Rademacher rund um Capitaine Blanc lese. Auch dieser Krimi ist wieder solide geschrieben und diesmal vermischt Rademacher gleich mehrere Verbrechen aus unterschiedlichen Zeiten und dadurch erhält Blanc gleich zahlreiche Verdächtige. Warum wurde der Starjournalist Opfer eines Mordes?? Recherchierte er insgeheim über einen Kunstdiebstahl oder über einen politischen Mord in den siebziger Jahren?? Das alles ist spannend geschrieben und kommt diesmal auch ohne die unnötige Action des vorherigen Romans aus. Von daher hat mir dieser Krimi sogar einen Tick besser gefallen. Ob französische Polizisten tatsächlich so sind wie Tonon kann ich nicht beurteilen, will es aber nicht hoffen. Aber während ich mir Tonon und auch die junge Polizistin Fabienne vorstellen kann gelingt es mir bei Blanc rein gar nicht. In manchen Passagen wirkt er wie ein alter Kommissar, auf der anderen Seite wird er von Frauen umschwärmt und geht joggen.
Trotz allem scheint die Serie um Capitaine Blanc ganz vielversprechend zu sein denn die Bücher lassen sich entspannt lesen und man kann miträtseln wer denn der bzw die Täter sind. Zudem bekommt man bei Rademacher immer auch Lust die Provence tatsächlich kennenzulernen und das Lebensgefühl dort zu erfahren und auch die Speisen zu probieren. Ich denke ich werde mir bei Gelegenheit auch noch mal den dritten Band der Serie zulegen.

Die Insel der besonderen Kinder – Ransom Riggs

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Kurzbeschreibung:
Manche Großeltern lesen ihren Enkeln Märchen vor. Was Jacob von seinem Opa hörte, war etwas ganz anderes: Abraham erzählte ihm von einer Insel, auf der abenteuerlustige Kinder mit besonderen Fähigkeiten leben, und von Monstern, die auf der Suche nach ihnen sind. Inzwischen ist Jacob fast erwachsen und glaubt nicht mehr an die wunderbaren Schauergeschichten. Bis zu jenem Tag, an dem sein Großvater unter mysteriösen Umständen stirbt…
Quelle: Klappentext

Auf das Buch bin ich durch den gleichnamigen Kinofilm gestoßen. Da ich den Film dann aber nicht gesehen habe, musst das Buch als Ausgleich her 😉
Das Buch ist selbst als Taschenbuch sehr schön aufgemacht. Denn neben der ungewöhnlichen Geschichte sind Fotos der besonderen Kinder abgebildet und auch Briefe die in der Geschichte vorkommen entsprechend gedruckt.
Die Fotos sind ganz klassische Gruselbilder und Riggs hat rund um diese Fotos eine tolle Geschichte gebastelt.
Anfänglich steht vor allem die Frage im Raum ob es die Insel bzw. die Kinder mit den besonderen Fähigkeiten überhaupt gibt, oder ob dies einfach eine Realitätsflucht des Großvaters ist der die Hölle des Holocaust und den 2. Weltkrieg durchleben musste.
Und wenn es diese Kinder tatsächlich geben sollte, was genau hat es damit auf sich und wo sind sie überhaupt zu finden?
Jacob weiß also selbst nicht was nun tatsächlich wahr ist und was nur eine Phantasterei seines Großvaters. Und wer war sein Großvater überhaupt??
Jacob macht sich also auf die Suche und findet etwas was ihm niemand glauben würde und erlebt ein großes Abenteuer.
Das Buch ist sehr kurzweilig und man hat es wirklich schnell durch. Es ist aber trotz der Aufmachung keine klassische Horrorgeschichte die einen eine schlaflose Nacht bereitet, sondern die Spannung ergibt sich eher daraus, dass man wissen möchte was es mit den Kindern mit den besonderen Fähigkeiten auf sich hat.
Mir hat es gut gefallen vor allem auch weil das Buch schön gestaltet ist und die Geschichte sehr kurzweilig geschrieben ist.
Werde bei Gelegenheit sicher auch die Fortsetzungen davon lesen.

Die Saat des Goldenen Löwen -George R.R. Martin

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Kurzbeschreibung: Bürgerkrieg zerreißt das Reich Westeros, und der junge grausame König Joffrey Baratheon hält die Schwestern Sansa und Arya Stark als Geiseln, um ihren Bruder zur Treue zu zwingen. Während die ältere Sansa versuchen will, das beste aus der Situation zu machen, entscheidet sich Arya zur Flucht. Doch der Weg zu ihrer sicheren Heimat in Winterfell ist lang, und die verschiedenen Parteien, die im Bürgerkrieg aufeinanderprallen, sind nicht die einzige Gefahr für das junge Mädchen.
Quelle: Amazon.de

Das nunmehr vierte Buch welches ich aus der Reihe gelesen habe und die Geschichte fasziniert mich immer noch. Ich hoffe das sich dies auch über die nächsten Bücher nicht wandelt.
Dadurch, dass ich natürlich auch die TV- Serie zu den Büchern schaue bin ich was die Story angeht schon etwas voraus denn ich habe ja bis zur aktuell sechsten Staffel alles geschaut. So ist die Spannung nicht ganz so groß da ich ja bereits weiß was sich im Buch ereignet. Doch trotz allem macht es Spaß die Bücher zu lesen.
Und auch wenn man durch die TV Serie bereits Bilder zum geschrieben im Kopf hat kann man immer noch Neues entdecken. Denn auch wenn die TV Serie die Bücher wirklich gut umsetzt gibt es immer noch Details die man im Buch noch für sich entdecken kann die man im TV noch nicht gesehen hat. Zudem kommen nun mit der Zeit immer mehr Fantasy Bereiche zur Story denn am Anfang hätte es sich auch fast um eine Mittelalter Erzählung handeln können.
Band 5 liegt bei mir jedenfalls bereits im Regal und wartet darauf gelesen zu werden. Allerdings liegen da noch mehr Bücher die ich ebenfalls noch lesen möchte.

Kochbücher

Habe mir vor einiger Zeit mal zwei Kochbücher zugelegt und bin sehr zufrieden damit. Beide eignen sich auch für Anfänger und beginnen mit Basiswissen. Wie verarbeitet man bestimmte Produkte und worauf ist zu achten. Bei dem blauen Kochbuch wird auch noch ausführlicher darauf eingegangen. Die Rezepte die ich bisher daraus entnommen habe ließen sich gut umsetzen. „Das blaue Kochbuch“ ist noch umfangreicher als das von GU und enthält zusätzlich zu den Rezepten auch ein Kapitel über die richtige Ernährung und was bei bestimmten Krankheiten bei der Ernährung zu beachten ist.
Kochbücher photo 20170225_121611_zpsh7ygiqmm.jpgIch bin mit beiden Büchern sehr zufrieden und werde sicher noch einige der dort darin enthaltenen Rezepte ausprobieren.

Castro -Reinhard Kleist

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Kurzbeschreibung: In dieser Graphic Novel beschäftigt sich Reinhard Kleist mit Kuba, einem der letzten Außenposten des real existierenden Sozialismus. Genauer gesagt mit dem „Maximo Lider“ der Revolution: Fidel Castro. Gewohnt kunstvoll erzählt und mit kraftvollem, vitalem Strich nähert sich Reinhard Kleist in seiner Biografie „Castro“ dem umstrittenen Revolutionär und Politiker und hält dessen bewegtes Leben und seine politischen Ideen und Ideale ebenso facettenreich fest wie deren Folgen für die kubanische Gesellschaft.

Quelle: Amazon.de

Von dem Buch habe ich von einem befreundeten Blogger gehört und ich fand es spannend eine Biografie in Form eines Cartoons zu erzählen. Und da mir der Autor Kleist bereits ein Begriff war und der für hochwertige Catoons steht habe ich nicht lange überlegt und mir das Buch geholt. Die 288 habe ich förmlich verschlungen und ja es ist nicht nur eine tolle Idee die Biografie so zu erzählen sondern wirklich sehr gelungen. Na klar kann man das Leben eines Mannes der die Weltpolitik beeinflusst hat und der so viele Facetten aufweist nicht lückenlos aufarbeiten, sondern die Kunst besteht darin es kurz zu fassen und dennoch die wichtigen Dinge zu erzählen. Und das gelingt Kleist wirklich sehr eindrucksvoll. In Castro wird die Lebensgeschichte vom fiktiven Fotoreporter Karl Mertens aus Deutschland, der Ende der 50er Jahre nach Kuba kam um Castro zu interviewen. Dort verliebt er sich in eine Kämpferin und bleibt um die Revolution zu begleiten und sich ihr anzuschließen. Was ich besonders gut finde ist, dass zum einen auch über die Jugendjahre von Castro berichtet wird und wie er sich anfänglich als Kämpfer für die Unterdrückten engagiert hat. Und auch wie aus der guten Sache der Revolution das System immer mehr zu dem wird wogegen man sich anfänglich erhoben hat. Eine erstaunliche Leistung all dies in einem Cartoon zu verpacken. Es ist ein differenziertes Bild von Castro entstanden und eine Biografie die Spaß macht zu lesen eben weil es auch sehr unterhaltsam ist. Natürlich ist es keine umfassende Biografie dennoch kann ich dieses Buch nur wärmstes empfehlen.

Reichtum ohne Gier – Sahra Wagenknecht

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Kurzbeschreibung: »Es ist Zeit, sich vom Kapitalismus abzuwenden«, sagt Sahra Wagenknecht. Denn der Kapitalismus ist längst nicht mehr so innovativ, wie er sich gibt. Bei der Lösung der großen Zukunftsfragen – von einer klimaverträglichen Energiewende bis zu nachhaltiger Kreislaufproduktion – kommen wir seit Jahrzehnten kaum voran. Für die Mehrheit wird das Leben nicht besser, sondern härter.
Quelle: Amazon.de

Also gleich vorweg ich gehöre ganz sicher nicht zu den Fans von Sahra Wagenknecht, doch dieses Buch wurde öfters positiv erwähnt und so wollte ich mir selbst einen Eindruck verschaffen.
Das Buch ist in zwei Abschnitte unterteilt. Zum Anfang erfolgt eine Analyse unseres derzeitigen Wirtschaftssystems.
Im zweiten Teil zeigt sie auf wie sie sich die Wirtschaft der Zukunft vorstellt.
Im ersten Teil kritisiert Wagenknecht die Versprechungen des Kapitalismus die eben nicht gehalten werden. Viele dieser Thesen kann ich nachvollziehen und teile auch ihre Kritik daran. Und ein Blick in die Geschichte aus der man sehen kann wie gewisse Mogule zum Beispiel in den USA zu ihrem Vermögen gekommen sind zeigt, dass ein reiner Kapitalismus für 99% der Menschen wirklich nicht wünschenswert ist. Denn dort setzt sich ausschließlich der Stärkste durch und unterjocht anschließend alles was ihm gefährlich werden kann. Dies hat dann nichts mehr mit einem Wettbewerb und Marktwirtschaft zu tun. Und auch zum Beispiel die Maxime des ewigen Wachstums im Kapitalismus ist einfach nicht haltbar. Nichts kann ewig wachsen.
Es gibt vieles was Wagenknecht aufzählt und dem man zustimmen kann.
Im zweiten Teil gibt es dann aber doch Dinge wo ich mir denke, dass dies nicht wirklich zum Erfolg führt. Gerade was die Sache mit dem vererben von Unternehmen angeht. Ich persönlich glaube, dass die soziale Marktwirtschaft die wir in den letzten Jahren immer weiter abgebaut haben und uns Richtung reinem Kapitalismus geöffnet haben eher die Lösung ist.
Das freie wirtschaften und dazu einen Staat der Regeln und Grenzen setzt, sowie die entsprechende Ausgleichs des Staates um die „schwächeren“ der Gesellschaft zu unterstützen und zu schützen. Dazu auch Bereiche (wie zum Beispiel Bildung, Straßen, Wasser usw.) die frei zugänglich (was nicht gänzlich kostenfrei meint) für alle Menschen offen stehen müssen und die nicht dazu gedacht sind um Profite zu erwirtschaften die dann halt vom Staat bewirtschaftet werden.
Dazu muss man aber nicht alles umkrempeln, sondern sich einfach auf die soziale Marktwirtschaft zurück besinnen.
Alles in allem ist das Buch aber sehr interessant geschrieben und regt zum nachdenken an. Man muss auch nicht die Überzeugung Wagenknechts teilen, doch ein Blick auf ihre Thesen lohnt sich dennoch.
Von daher kann ich es wirklich empfehlen, zumindest wenn man sich für Wirtschaftspolitik interessiert.

Ausbildung der Fahrzeugführer gemäß ADR 2015 Auffrischungsschulung – Frank Rex

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Das aktuelle Buch für den Auffrischungskurs, d.h. für die Verlängerung des ADR Scheins. Es ist halt ein Sachbuch und die Thematik entsprechend trocken. Zur Vorbereitung für den entsprechenden Test ist es jedoch gut geeignet denn wichtige Passagen sind durch farbige Markierungen entsprechend gekennzeichnet. Das Buch ist in acht Themensektoren aufgeteilt plus entsprechende Anhänge und kommt somit auf 424 Seiten.
Was mir wirklich gut gefallen hat ist, dass es nach jedem Themensektor noch einmal eine entsprechende Zusammenfassung mit den wichtigsten Infos gibt.
Zudem gibt es nach jedem Themensektor noch Testfragen um selbst zur Selbstüberprüfung die auch zur Vorbereitung auf den IHK-Test sehr gut geeignet sind. Wer diese Fragen ohne Schwierigkeiten beantworten kann braucht vor der IHK- Prüfung keine Angst zu haben.

Mörderischer Mistral – Cay Rademacher

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Kurzbeschreibung: Von der Frau verlassen und in die Provinz versetzt: Capitaine Roger Blanc steht vor den Trümmern seines Lebens. Bis vor Kurzem war er erfolgreicher Korruptionsermittler in Paris, doch dabei ist er mächtigen Leuten auf die Füße getreten. Und so findet er sich bald allein in seiner neuen Behausung in der Provence wieder, einer verfallenen Ölmühle, die ihm vor Jahren ein Onkel vermacht hatte.
Aber bevor Blanc sich im kleinen Ort Gadet nur ein wenig zurechtfinden kann, wird ihm ein Mordfall zugewiesen. Unversehens verfängt sich der Capitaine in einer Intrige, die ihn tiefer in die Strukturen seiner neuen Heimat führt, als ihm lieb ist. Und auch an seine neuen Kollegen muss er sich erst gewöhnen: an seinen Partner Marius, der sich mehr für Rosé interessiert als für die Arbeit. An die temperamentvolle Computerspezialistin Fabienne, die überall hinzugehören scheint, nur nicht in dieses verschlafene Städtchen. Und an die so gefürchtete wie attraktive Untersuchungsrichterin Aveline Vialaron-Allègre, die ausgerechnet mit ebenjenem Politiker verheiratet ist, der Blancs Karriere ruiniert hat.
Quelle: Amazon.de

Nachdem ich diesen Roman in einem Bücherpaket bei Lovelybooks.de gewonnen habe, war ich natürlich gespannt was mich erwartet. Denn mir war weder das Buch noch der Autor bekannt. Und das Buch lies sich wie im Guss lesen und ich haben es für meine Verhältnisse schnell durch gehabt. Liegt aber auch daran, dass es mit 271 auch sehr nicht so umfangreich ist. Es sind jedoch genügend Seiten um darauf einen spannenden Krimi entstehen zu lassen und die Charaktere zu beschreiben. Hauptakteur ist natürlich der Capitaine Roger Blanc der aus Paris in die Provence strafversetzt wurde ohne zu wissen warum. Dazu kam dann auch noch die Trennung von seiner Ehefrau. Und so muss er sich alleine in der neuen Heimat einfinden und merkt, dass es in der Provinz anders zugeht als in Paris. Rademacher beschreibt die Charaktere und die Landschaft mit ihren Eigenarten toll und man findet sich gut ein. Vor allem wünscht man sich bei den Beschreibungen selbst dorthin um einmal die Landschaft zu sehen und Wein und Speisen selbst zu probieren. Allerdings wird einem auch schnell klar worauf die Geschichte hinausläuft was etwas schade ist denn ich hätte gerne länger gerätselt wer der Täter ist. Auch das „actionreiche“ Finale fand ich dann etwas zu viel des Guten. Gerade weil es vorher einfach ein solider Krimi war bei dem die Ermittler halt normal ihre Arbeit erledigten. Da passte das Ende irgendwie nicht so wirklich zum Rest der Geschichte. Doch trotz allem ein guter Krimi und ich bin gespannt wie es weiter geht und hoffe, dass Rademacher auch die Geschichte der mysteriösen Strafversetzung weiter erzählt und in den folgenden Bänden weiterhin darauf eingegangen wird.

Nachts ist es leise in Teheran – Shida Bazyar

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Kurzbeschreibung: Vier Familienmitglieder, vier Jahrzehnte, vier unvergessliche Stimmen. Aufwühlend und anrührend erzählt Shida Bazyar die Geschichte einer iranisch-deutschen Familie, die ihren Anfang 1979 in Teheran nimmt und den Bogen spannt bis in die deutsche Gegenwart.
Quelle: Klappentext

Ich hatte einen Beitrag in der TAZ über dieses Buch gelesen und so habe ich gleich den Wunsch gehabt es zu lesen. Das Buch beschreibt die Geschichte einer Familie aus der Sicht von vier verschiedenen Familienmitgliedern. Die Geschichte beginnt 1979 während der islamischen Revolution im Iran in der Behsad auf Seiten der Kommunisten für die Freiheit und gegen das System des Schahs kämpft. Doch anstelle von Freiheit übernimmt der Ayatollah die Macht und errichtet einen grausamen Gottesstaat in dem alle politisch unliebsamen verhaftet, gefoltert und getötet werden. Das zwingt Behsad mit seiner Familie zur Flucht nach Deutschland. Die anfänglichen Jahre im deutschen Exil werden dann aus der Sicht seiner Frau Nahid beschrieben, die für mich beste Passage im Buch. Denn während mir die Charaktere anfänglich fremd geblieben sind beschreibt Bazyar in diesem und im folgenden Abschnitt, in dem es aus Perspektive von Laleh der Tochter geht, sehr mitfühlend. Das fremd sein in einem Land auch wenn man sich alle die größte Mühe geben sich anzupassen. Das vermissen der im Iran zurückgelassenen Verwandten und Freunde. Und auch die große Sorge um eben diese. Und während es im Abschnitt aus Sicht von Nahid vor allem darum geht wie schwer es für die Familie ist sich anzupassen bzw. sich in die Gewohnheiten der neuen Heimat einzufinden und dem bemühen alles richtig zu machen, ist es im Abschnitt von Laleh vor allem das Gefühl zwischen den Stühlen zu sitzen. Laleh wird in Deutschland als Ausländerin gesehen, aber bei einem Besuch bei den Verwandten in Teheran merkt sie, dass sie auch dort nicht wirklich dazu gehört. Sie ist halt anders als ihre gleichaltrigen Verwandten. Am meisten beeindruckt hat mich aber vor allem eine Passage aus dem Abschnitt von Laleh in dem der ganze Schmerz der Eltern von Bashed zum Ausdruck kommt. Die Freude über das Wiedersehen von Schwiegertochter und  Enkeln, aber vor allem auch der tief sitzende Schmerz eben diese all die Jahrzehnte nicht gesehen zu haben und nicht an deren Leben teilhaben zu können. Obwohl dies nur in wenigen Sätzen beschrieben wird war es doch herzzerreißend und für mich die stärkste Stelle im Buch. Mich hat das Buch begeistert, vor allem die Idee die Geschichte der Familie aus den unterschiedlichen Perspektiven zu erzählen. Schade nur, dass der Anfang doch etwas zäh war und zumindest mir dort die Charaktere doch distanziert blieben. Trotzdem ein sehr lesenswertes Buch da es im Verlauf immer besser wurde.

Der Jakubijân Bau – Alaa Al-Aswani

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Kurzbeschreibung: Die Armen wohnen oben, auf dem Dach, in kleinen Kabüffchen, die ursprünglich als Abstellkammern konzipiert waren. In den Stockwerken darunter geht es weniger knapp zu. Dort hat ein durch die Revolution von 1952 teilenteigneter Grundbesitzer sein Büro mitsamt Liebesnest, ein Chefredakteur seine Wohnung, ein Neureicher das Domizil für seine Zweitfrau und haben viele Ungenannte ihr ganz normales Zuhause. Auf vielfältige Weise verweben sich die Leben der Bewohner. Das Haus wird zum Mikrokosmos für Ägypten.

Quelle: Amazon.de

Anfänglich wusste ich nicht ob ich mir dieses Buch überhaupt zulegen soll, denn es war mir völlig unbekannt. Doch ich muss sagen, dass ich es nicht bereut habe es zu lesen denn es gewährt einen guten Einblick in die ägyptische Gesellschaft. Al-Aswani beschreibt die verschiedensten Charakter die alle in diesem einen Haus in Kairo wohnen und deren Leben nicht verschiedener sein könnte. Da haben wir Taha den Sohn des Türhüters der trotz bester Noten nicht zur Polizeiakademie gehen kann einfach weil er nur der Sohn eines Türhüters ist. Und so gerät er langsam aber sicher in die Arme von Islamisten. Al-Aswani schreibt über viele Tabuthemen wie Homosexualität, die Pseudomoral einiger Prediger, die Unterdrückung der Frauen und die grassierende Korruption ohne die man so gut wie nichts erreichen kann. Das ganze beschreibt er durch seine Charakter so gekonnt und leicht, dass man das Buch tatsächlich  für einen beliebigen Roman halten könnte. Doch Al-Aswani zeigt die bittere Realität die in Ägypten herrscht und die dieses Land lähmt und jungen Menschen so gut wie keine Hoffnung gibt. Al-Aswani zeigt ein Ägypten abseits des Tourismus und man erkennt warum gerade die jungen Leute damals gegen die Regierung auf die Straße gegangen sind was schlussendlich zum Ende von Mubarak geführt hat. Gleichzeitig zeigt es aber auch warum sich diese „Revolution“ am Ende doch nicht durchgesetzt hat. Für alle die einmal in diese nahöstliche Gesellschaft eintauchen möchte kann ich diesen Roman nur empfehlen. Eine Beschreibung der Gesellschaft in einem angenehm zu lesenden Roman.