Die Kinder Húrins – J.R.R. Tolkien

Die Kinder Hurins

Kurzbeschreibung
»Die Kinder Húrins« spielt im Ersten Zeitalter von Mittelerde, noch vor dem großen Ringepos. Die böse Macht Morgoths breitet sich immer weiter nach Beleriand aus. Horden von Orks und der fürchterliche Drache Glaurung bedrohen seine Bewohner … Während Húrin von Morgoth gefangen gehalten wird, nimmt sein tapferer Sohn Túrin den Kampf gegen das Böse auf …
Quelle: Klett-Cotta

Bei diesem Buch handelt es sich, wie schon bei einigen anderen Büchern von Tolkien, um eine Zusammenfassung von Schriften Tolkiens die sein Sohn zu einem Buch zusammengefügt hat.
Wie bereits in der Kurzbeschreibung zu lesen ist handelt es sich um die Sage der Kinder Húrins im ersten Zeitalter von Mittelerde, also lange vor der Geschichte um Frodo und Co aus „Herr der Ringe“.
Bisher kann man kleinere Teile der Geschichte um Hurin auch im Silmarillion lesen, und auch in anderen Werken wird Hurin immer wieder erwähnt. Nun ist also ein Buch erscheinen welches sich ausschließlich um diesen Teil der Geschichte dreht.
Genau dies ist eigentlich das faszinierende an der Welt um Mittelerde. Es gibt viele Geschichten und Bücher, die sich aber immer um ein ganzes dreht. Die Geschichte von Mittelerde.
Das Buch enthält eine Karte um die Geschichte nachzuverfolgen und um einen Überblick von der Welt zu bekommen, und ist schön illustriert. Es enthält wunderschöne schwarz-weiß Zeichnungen am Anfang jedes Kapitels.
Zudem kommen noch einige Farbtafeln die das ganze Buch sehr edel erscheinen lassen. Im Gegensatz zu „Herr der Ringe“ handelt es sich bei „Die Kinder Húrins“ um eine Tragödie und auch wenn man etwas über Húrin, seine Frau und seine Tochter erfährt und diese auch wichtige Charaktere im Buch sind, so dreht sich die Geschichte doch hauptsächlich um Túrin, Húrins Sohn. Das ganze, wie eigentlich häufig bei Tolkien, dreht sich um den Kampf zwischen Gut und Böse.
Viele die „Herr der Ringe“ gelesen haben und davon begeistert waren haben bei der Lektüre des Silmarillion entnervt aufgegeben da es sich dabei um einen doch sehr trockene Geschichte handelte. Bei „Die Kinder Húrins“ hat man wieder das Gefühl wie bei „Herr der Ringe“ und kann ganz in das Buch und die magische Welt von Mittelerde versinken.
Diejenigen die „Herr der Ringe“ mögen werden auch bei diesem Buch wieder voll auf ihre Kosten kommen, und für Fans von Tolkien gibt es eh keine Alternative als es zu lesen.

Ich und die anderen – Matt Ruff


Kurzbeschreibung

Nach den beiden Kultbüchern Fool on the Hill und G.A.S. legt Matt Ruff einen neuen Roman vor. In »Ich und die anderen« geht es um die merkwürdige und manchmal schrecken erregende Landschaft der menschlichen Psyche. Mit großem Einfühlungsvermögen und schrägem Humor zeichnet Matt Ruff die Welt zweier verstörter junger Menschen, denen am Ende vielleicht doch geholfen werden kann. Mouse – eigentlich Penny – leidet unter einer seltsamen Persönlichkeitsstörung. Wann immer eine ihrer verschiedenen »Seelen« die Herrschaft über Leib und Geist gewinnt, kommt es zu einem Blackout – nur weiß sie das nicht. Andrew Gage, der junge Kollege bei Reality Factory, einer Firma, die sich mit virtueller Realität beschäftigt, erkennt, was mit ihr los ist: Er hat die gleiche Krankheit, nur hält er die Vielzahl seiner »Seelen« – den sexbesessenen Teenager Adam, die freundliche Tante Sam, den gewalttätigen Gideon, den ängstlichen kleinen Jake und viele andere mehr – dadurch in Schach, dass er in seinem Kopf ein Haus für sie alle eingerichtet hat. Andy versucht, Penny zu helfen, die von zwei bösartigen Personen in ihrem Kopf konkret bedroht wird, doch dadurch wird eine Kette von Ereignissen in Gang gesetzt, die an Andys tiefstes Geheimnis rühren und die Stabilität seines Seelenlebens gefährden
Quelle: Amazon

Das Buch „Ich und die anderen“ von Matt Ruff kannte ich überhaupt nicht und ist mir eher beiläufig als Empfehlung genannt worden. Und so habe ich dann beschlossen mir dieses Buch einmal durchzulesen und bin absolut begeistert.
Es ist wirklich grandios geschrieben und es macht Spaß zu lesen, trotz des ernsten Themas.
Aber Matt Ruff schafft es immer wieder einen trockenen Humor in das Buch einfließen zu lassen, ohne die Ernsthaftigkeit zu kurz kommen zu lassen. Das Buch ist wirklich komplett und enthält von tief bedrückenden Szenen über spannungsreiche Szenen bis hin zu humorvollen Szene alles was man sich wünscht.
Während die Geschichte sich anfänglich auf das Leben von Andrew konzentriert und beschreibt wie er mit der Krankheit zurechtkommt, erscheint später Penny. Sie leidet unter derselben Krankheit ohne sich dessen aber bewusst zu sein.
Andrews Chefin und beste Freundin, Julie Sivik stellt Penny in der Firma ein, da es sich bei einer von Pennys Seelen um eine hervorragende Programmiererin handelt. Außerdem hegt sie die Hoffnung, dass Andrew Penny helfen kann ihr Problem besser in Griff zu bekommen.
Je weiter man liest, desto mehr erfährt man jedoch aus der Vergangenheit von Andrew und Penny. Dabei kommen immer mehr traurige Dinge aus der Vergangenheit der beiden zu Tage die sich als Ursache ihrer multiplen Persönlichkeitsstörung herausstellen.
Aufgrund einiger Ereignisse versucht Andrew nun einigen Ahnungen aus seiner Vergangenheit nachzugehen. Andrew beschleicht nämlich das böse Gefühl, dass eine seiner Seelen seinen Stiefvater umgebracht haben könnte. So machen sich Penny und Andrew also auf eine Reise in die Vergangenheit von Andrews Leben und stoßen auf Dinge die sich in Andrews Leben ereignet haben.
Jetzt habe ich zwar schon beim letzten Buch (Wer hat Angst vor Virginia Woolf) geschrieben, dass es ein absolutes Muss ist. Doch in diesem Fall muss ich mich einfach wiederholen. Auch dieses Buch muss man einfach gelesen haben, und ich kann es wirklich nur uneingeschränkt weiterempfehlen. Das Buch bietet einfach großartige Unterhaltung und lädt zum Lachen ein, ohne den dunklen Hintergrund der Geschichte dadurch irgendwie auszublenden oder zu übertünchen. Ich glaube so schnell habe ich ein Buch mit über 700 Seiten schon lange nicht mehr durchgelesen. Aber es war einfach zu fesselnd um es nach einem Kapitel wieder wegzulegen.

Wer hat Angst vor Virginia Woolf…? – Edward Albee

Kurzbeschreibung
Der Titel klingt heiter und wie eine bloße Variante des Kinderliedes „Wer hat Angst vor dem bösen Wolf?“
Aber hinter dieser scheinbaren Harmlosigkeit verbirgt sich das Chaos menschlicher Beziehungen. Schuplatz des Dramas ist eine Wohnung, in der sich zwei Ehepaare nach einer Party treffen. Man vertreibt sich die Zeit mit Gesellschaftsspielen, die zum Anlaß der Selbstentblößung werden.
Quelle: Einleitung im Buch

Wie schon beschrieben kommen bei diesem Buch bzw. Theaterstück 4 Personen vor die sich nach einer Party treffen.
Zum einen Martha, eine temperamentvolle Frau, Tochter des Dekan der Universität und Frau von George.
George ist Proffessor für Geschichte an der Universität, eher zurückhaltend und besonnen.
Zu Gast bei den beiden sind Nick, ein neuer Proffessor für Biologie, und seine Frau Putzi.
Alle Personen haben schon auf der Party reichlich getrunken, und Martha und George haben sich schon in den Haaren weil Martha die beiden noch eingeladen hat obwohl George lieber ins Bett möchte.
Bei dem Streit wirft Martha George vor er sei unfähig und würde es nie zu etwas bringen, während Gerge Martha ständig als Alkoholikerin beschimpft.
In diesen Streit geraten nun auch Putzi und Nick.
Während Nick George als Konkurenz ansieht bzw. als jemanden den er in der Universität an Stellung auch überholen möchte schlägt sich auf die Seite von Martha, die um George noch weiter zu provozieren, mit Nick flirtet.
Doch da George nicht darauf reagiert endet es damit, dass die beiden miteinander verschwinden und einen Seitensprung wagen. Putzi bekommt von allem nichts mit und will dies auch nicht. Sie flüchtet sich in den Alkohol und betrinkt sich bis aufs äußerste.
Doch George ist es nicht egal was seine Frau macht und ersinnt eine fürchterliche Rache.
Alle Charaktere sind liebenswert zugleich aber auch abstoßend. Man gönnt es George wenn er es seiner Frau heimzahlen kann nachdem sie ihn die ganze Zeit erniedrigt hat. Und auch Nick der später unverholen zu Martha hält kann man verstehen, da George ihn die ganze Zeit von oben herab behandelt hat.
Putzi wirkt wie ein kleines Dummchen die sich vor der Realität versteckt. Sie will nicht sehen was ihr Mann macht und betrinkt sich lieber um sich ja nicht damit auseinandersetzen zu müssen.
Und selbst für Martha kann man Mitgefühl empfinden. Sie stand unter der Knute ihres Vaters und ihr Leben hat sich nie nach ihren Wünschen gerichtet sondern nachdem was ihr Vater wollte. Martha und George sind beide von ihrem Leben und ihrer Ehe enttäuscht, doch trotzdem verbindet sie etwas miteinader.
Ich habe noch nie ein derart bösartiges Stück gesehen und gelesen, doch trotzdem geht eine bestimmte Faszination davon aus der ich mich nicht entziehen konnte. Ein absolut lesenswertes Buch, und ich denke als Theaterstück geht von diesem Drama eine noch größere Wirkung aus als wenn man es nur liest.

Der Alchemist – Paulo Coelho

Kurzbeschreibung
Als Santiago, ein andalusischer Hirte, zum zweitenmal von einem Schatz im fernen Ägypten träumt, bricht er auf. Was er findet, kann von keinem Wüstendieb geraubt werden, doch jede Lebensödnis in eine Oase verwandeln.
Quelle: Klappentext

Nachdem ich schon vor geraumer Zeit das Buch „Veronika beschließt zu sterben“ von Paulo Coelho gelesen habe war ich gespannt was mich bei der Alchemist erwartet. Das Buch war ja lange in sämtlichen Bestsellerlisten an der Spitze und in über 60 Sprachen übersetzt.
In dem Buch geht es um den spanischen Hirte Santiago, der nachdem er von einem Schatz in Ägypten geträumt hat sein Leben als Hirte aufgibt und sich auf die Suche nach dem Schatz macht.
Obwohl er eine gesicherte Existenz mit seiner Herde hat und eigentlich auch gerne die Tochter eines Tuchmachers näher kennenlernen möchte wagt er es seinem Traum nachzugehen.
Er verkauft seine Herde und setzt nach Afrika, nach Tanger über. Dort wird er beraupt und so steht er nun mittellos in einem fremden Land.
Doch er erinnert sich an ein Treffen mit einem alten Mann in Tarifa der ihm die weisheit vermittelt hat nie aufzugeben und seinem Traum immer zu folgen.
Denn die Menschen die das tun, den wird immer geholfen. Denn die Weltenseele möchte eigentlich, dass jeder Mensch seinen Traum erfüllt.
Und so kann er sich durch harte Arbeit und Rafinesse genügend Geld verdienen um sein Ziel weiter zu verfolgen und sich einer Karawane anschließen die ihn nach Ägypten bringen soll.
Auf der reise lernt er immer mehr von der Welt kennen und das alles auf der Welt einen Sinn hat und miteinander kommuniziert.
Selbst als er seiner großen Liebe in einer Oase begegnet bringt ihn das nicht vom Ziel ab zu den Pyramiden zu kommen. Bis dahin hat Santiago allerdings immer wieder die eine oder andere Hürde zu meistern.
Ein sehr esoterisches Buch was mich an das Buch „Die Möwe Jonathan“ oder „Der kleine Prinz“ erinnert hat. Es geht um den Glauben an sich selbst, die Weltenseele als höher Macht die alles miteinander verbindet und diejenigen belohnt die es wagen an sich selbst zu glauben und ihren Träumen zu folgen.

Dreh dich nicht um- Karin Slaughter

Kurzbeschreibung
Als die Leiche des Studenten unter der Brücke gefunden wird, deutet alles auf einen Selbstmord hin. Für Sara Linton, Gerichtsmedizinerin des kleinen Städtchens, und ihren Ex-Mann Polizeichef Jeffrey Tolliver, traurige Routine. Deshalb denkt sich Sara nichts dabei, ihre hochschwangere Schwester Tessa im Wagen warten zu lassen, während sie den Fundort in Augenschein nimmt. Aber als Sara zum Auto zurückkehrt, ist Tessa verschwunden. Schließlich finden sie sie in einem Wäldchen. Blutüberströmt und ohne Bewusstsein. Jemand hat mehrfach mit einem Messer auf ihren Bauch eingestochen. Während im Krankenhaus der Kampf um Tessas Leben beginnt, stehen Sara und Jeffrey vor einem Rätsel: Haben sie es mit einem wahnsinnigen Rassisten zu tun?
Quelle: Amazon

Auch im dritten Teil geht es um die Hauptpersonen Sara Linton und ihrem Ex-Mann und nun doch wieder Lebensgefährten den Polizisten Jeffrey Tolliver.
Auch die anderen Charaktere aus den ersten zwei Bänden kommen wieder vor. Zum einen Tessa Linton die diesmal Opfer eines Überfalls wird, sowie die Ex-Polizistin Lena Adams.
Wieder einmal sind die Szenen bei dem Menschen verletzt oder getötet wurden so ausführlich beschrieben, das einem beim lesen mulmig wird. Auch dieses buch ist nichts für schwache Nerven. Nicht wegen der Spannung sondern ausschließlich wegen der Brutalität der Sprache die einem grausame Bilder vors Auge projiziert.
Im Gegensatz zu den beiden Vorgängern hat mich dieses Buch nicht so gefesselt. Zum einen weil nicht wirklich Spannung in der Geschichte steckt, und zum anderen weil z.B. Nebenstory wie es mit der Beziehung zwischen Sara Linton und Jeffrey Tolliver weitergeht nur spärlich behandelt wird.
So hangelt sich das Buch von einer Grausamkeit zur nächsten, nach dem Motto wenn schon keine gute Geschichte dann zumindest Schockelemente.
Einzig der Cliffhanger am Ende des Buches wäre ein Reiz zu schauen wie es mit Lena Adams weiter geht.
Im Gegensatz zu „Belladonna“ und „Vergiss mein nicht“ ist dieses Buch nicht zu empfehlen.

Schöne neue Welt – Aldous Huxley

Kurzbeschreibung
Die schöne neue Welt, die Huxley hier beschreibt, ist die Welt einer konsequent verwirklichten Wohlstandsgesellschaft »im Jahre 632 nach Ford«, einer Wohlstandsgesellschaft, in der alle Menschen am Luxus teilhaben, in der Unruhe, Elend und Krankheit überwunden, in der aber auch Freiheit, Religion, Kunst und Humanität auf der Strecke geblieben sind. Eine totale Herrschaft garantiert ein genormtes Glück. In dieser vollkommen »formierten« Gesellschaft erscheint jede Art von Individualismus als »asozial«, wird als »Wilder« betrachtet, wer – wie einer der rebellischen Außenseiter dieses Romans – für sich fordert: »Ich brauche keine Bequemlichkeit. Ich will Gott, ich will Poesie, ich will wirkliche Gefahren und Freiheit und Tugend. Ich will Sünde!«
Quelle: Amazon

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Ein Buch welches wie 1984 von George Orwell ein düsteres Bild der Zukunft zeichnet.

Allerdings nicht im gleichen Sinne düster wie in 1984, denn hier sind alle Menschen glücklich.

Es ist eine Welt ohne Krankheiten, ohne Langeweile, Hass und Neid. Bei der jeder Mensch seine ihm zugedachten Aufgaben gerne erledigt. Die Menschen leben in einer genormten Welt und sind selber genormt (von Geburt an). Es macht ihnen Spaß genau diese Arbeit auszuführen die sie tun, sie geben sich genormten Freizeitunternehmungen hin und genießen es da sie es nicht anders kennen.

Das ganze geschieht durch systematische Erziehung und durch Drogen.

Die Gesellschaft die in Kasten (von Alpha++ bis zu den Epsilons) unterteilt ist wird totalitär regiert, ohne eine Auflehnung befürchten zu müssen. Denn selbst die unterste Kaste der Epsilons sind froh „nur“ Epsilons zu sein. So sind sie genormt worden und so leben sie und sind glücklich.

Es ist eine Welt in der der Einzelne nichts wert ist und nur das Gemeinwohl zählt. Selbst der Tod macht keine Angst, denn selbst wenn man stirbt werden noch Gase vom verbrennenden Toten gewonnen, und so ist selbst der Tod ein Dienst an der Gesellschaft. Es gibt nichts Böses in der Zivilisation da die Menschen es nicht kennen.

Dafür haben die Menschen die Religionen, die Literatur, und Gefühle wie Liebe abgeschafft.

Die Techniken die bei der Normung der Menschen eingesetzt werden erscheinen im Zeitalter der Gentechnik, der künstlichen Befruchtung und der synthetischen Drogen sehr antiquar aber das Buch stammt halt aus dem Jahr 1932. Eine zeit in der sich Huxley solche Techniken wohl nicht im Traum vorstellen konnte.

Das Buch bezieht seine Spannung auch nicht durch die Handlungen der Hauptpersonen, sondern eher durch die Beschreibung der Gesellschaft.

Ein sehr interessantes Buch, allerdings würde ich persönlich eher die Bücher 1984 und Fahrenheit 451 empfehlen.

Die Glasglocke – Sylvia Plath

Kurzbeschreibung

Die Geschichte der erfolgsgewohnten 20jährigen Esther Greenwood, die im „schwarzen Sommer“ von 1953 einen Fehlschlag nach dem anderen erleidet, hin- und hergerissen zwischen den Nageboten etablierter weiblicher Lebensformen und ihrer illusionslosen Verwerfung. Sylvia Plath ist eine außerordentliche Erzählerin, „Die Glasglocke“ eines der aufregendsten Bücher über amerikanische Bewusstseinszustände.

Quelle: Klappentext

Die Glasglocke ist Sylvia Plaths erster und einziger Roman und wurde erst unter dem Pseudonym  Viktoria Lucas 1963 veröffentlicht, im Jahr des Freitodes von Sylvia Plath.

Gerade wenn man die Biografie von Sylvia Plath kennt ist der Roman noch bedrückender, da es sich hierbei um einen teilweise autobiografischen Roman handelt.

Hauptperson des Romans ist Esther Greenwood eine talentierte Collegestudentin die einen Wettbewerb gewonnen hat und ein Praktikum in New York machen darf.

Die Freizügigkeit die sie dort kennen lernt passt nicht zu ihrem bisherigen Weltbild.

Esther schwankt zwischen den Welten (zum einen eine Kariere, Erfolg, Freiheit, zum anderen eine Familie, Mann, Häuslichkeit) und würde gerne alle einmal ausprobieren. Auf die Erwartungen die die Gesellschaft an sie heranträgt reagiert Esther indem sie sich immer mehr einigelt und gefühlskälter werden lässt.

Esther hat Angst, trotz der Möglichkeiten die sie durch ihre Begabung hat, in die ihr vorgegebene Frauenrolle gesteckt zu werden, was ihr beim Anblick einiger Nachbarinnen und der Mutter ihres „vorgegeben“ zukünftigen Ehemanns bewusst wird.

Esther die immer weniger vom Leben erwartet versucht sich das Leben zu nehmen, überlebt und bekommt psychiatrische Behandlung. Esther weiß weder so richtig warum sie so intensiv behandelt wird genau so wie sie nicht weiß warum sie später für Gesund erklärt wird.

Ein Roman der zwar auch als feministische Literatur beschrieben wird, doch eindeutig mehr ist. Das Buch gibt einen Einblick in die Gedankenwelt einer depressiven Person.

Link: Sylvia Plath

Auf die feine Art – Leena Lehtolainen

Kurzbeschreibung
Eine junge Frau wird ermordet, ihr Freund ist tatverdächtig. Die Familie des Opfers bittet Maria, ihn als Anwältin zu vertreten. Im Lauf der Ermittlungen wird Maria selbst zum Opfer von Drohungen und Sabotageakten. Bald merkt sie, dass die vornehme Familie mit aller Macht verhindern will, dass sie den wahren Täter findet. Doch Beweise für ihren Verdacht hat sie nicht . . .

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„Auf die feine Art“ ist der zweite Fall von Maria Kallio. Nachdem sie als Kommissarin für Gewaltverbrechen einen Mordfall im entfernten Bekanntenkreis aufklären musste, hat sich Maria Kallio aus dem Polizeidienst verabschiedet.

Sie hat sich auf eine Beziehung eingelassen, ihr Jurastudium beendet und arbeitet nun als Anwältin im Vorort Tapiola im finnischen Espooer.

Eigentlich plagen sie immer noch die Zweifel ob dies das Leben ist welches sie sich wünscht. Doch dann findet Maria eine Leiche die zum großen Unglück zur Verwandtschaft ihres Freundes Antti gehört. Die Polizei verdächtig Kimmo den sie verteidigen soll. SO beginnt Maria auf eigene Faust an zu ermitteln.

Dabei stößt sie auf Familiendramen der vornehmen Familien von Tapiola die von diesen gerne verdrängt werden.

Wie auch im ersten Roman (Alle singen im Chor) ist der Kreis der Verdächtigen recht überschaubar, doch da auch hier wieder alle ein Geheimnis verbergen bleibt es bis zum Schluss offen wer der Mörder ist.

Neben den Ermittlungen komme für Maria noch die Zweifel ob die Beziehung mit Antti das ist was sie sich wünscht, und wie sie ihr Leben weiter gestalten soll.

Leena Lehtolainen schreibt Krimis wie man es sich wünscht. Es ist zwar nicht überaus spannend oder besticht durch Brutalität sonder durch eine ausgeklügelte Story die einfach passt und bei der man bis zum Ende miträtseln kann wer der Täter ist.

Nur die finnischen Namen sind anfänglich etwas gewöhnungsbedürftig. Wer die Bücher von Mankell, speziell die Fälle von Kommissar Wallander mag, der wird auch dieses Buch schätzen.

Alle singen im Chor

Ein Buch welches ich schon gelesen habe, es mir aber noch einmal aus dem Bücherschrank gekramt habe.
„Alle singen im Chor“ von Leena Lehtolainen.
Das mit dem rauskramen ist allerdings nur symbolisch gemeint. Ich habe das Buch zwar schon einmal gelesen, doch damals hatte ich es mir von einer Freundin ausgeliehen.
Und da ich vor kurzem den Nachfolgeroman „Auf die feine Art“ gekauft habe und ich „Alle singen im Chor“ gut fand, habe ich dieses Buch gleich mit erstanden (siehe Eintrag: Shopping). Wobei vor kurzem wohl etwas übertrieben ist wenn ich mir gerade so das Datum des Eintrags ansehe

Kurzbeschreibung

Acht befreundete junge Menschen, alle Mitglieder eines Studentenchores, verbringen ein lässiges Wochenende mit Chorproben auf einem Landsitz, bis ihr Gastgeber am frühen Sonntagmorgen tot am Ufer des nahen Sees treibt. Die junge Kommissarin Maria Kallio übernimmt die Ermittlungen in diesem Fall, der dadurch pikant wird, dass Maria Kallio sowohl das Opfer als auch alle Freunde des Opfers beiläufig kennt. Kommt der Mörder aus dem Freundeskreis? „Alle singen im Chor“ ist chronologisch gesehen der erste Roman um die Ermittlungsarbeit von Kommissarin Maria Kallio.
Quelle: Amazon

Es gehört vielleicht nicht zu den spannendsten Büchern die ich bisher gelesen habe, doch trotzdem bleibt es bis zum Ende offen wer der Täter ist. Das liegt vor allem daran, dass im laufe der Ermittlungen der Täterkreis immer größer wird.
Denn neben der gespielten Fassade hat doch jedes Chormitglied seine dunklen Geheimnisse.
Besonders gut gelungen ist jedoch der Charakter der Hauptfigur, Kommissarin Maria Kallio. Eine Frau mit Ecken und Kanten die eigentlich eher unfreiwillig im Polizeidienst gelandet ist.
So plagen sie ständige Selbstzweifel ob sie überhaupt geeignet ist diesen Job auszufüllen, doch wenn sie von den Männern provoziert wird schlägt ihre leicht feministische Ader durch. Und auch das in Finnland wohl ständig präsente Thema Alkohol kommt nicht zu kurz.
Das ganze macht den Charakter sehr sympathisch und unterscheidet sich angenehm von den üblichen Krimis.
Alles in allem kann ich dieses Buch getrost weiterempfehlen, ansonsten hätte ich es wohl auch nicht zum zweiten Mal gelesen.

A Long Way Down – Nick Hornby

Ich habe ja schon erwähnt, dass ich das Buch „A Long Way Down“ von Nick Hornby durch habe.
Jetzt mal etwas mehr über das Buch.
A Long Way Down

Kurzbeschreibung
Man kann sich einfach nicht in Ruhe umbringen, wenn andere dabei zusehen. Und so kommt es, dass die vier Lebensmüden, die sich Silvester auf dem Dach eines Hochhauses begegnen, nicht springen, sondern sich gegenseitig ihre Geschichten erzählen: die Hausfrau Maureen, der ehemals berühmte Talkmaster Martin, das ebenso aufmüpfige wie unverstandene Mädchen Jess und der glücklose Musiker JJ. Die vier verabreden, mit dem finalen Sprung bis zum Valentinstag zu warten – und so findet eine Gruppe von Menschen zueinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten und die einander doch auf wundersame Weise zu helfen wissen …
Quelle: Amazon

Wie bereits in der Kurzbeschreibung erwähnt treffen sich vier Personen zufällig zur gleichen Zeit auf dem Dach eines Hochhauses um ihrem Leben ein Ende zu bereiten.
Die Personen könnten nicht unterschiedlicher sein, doch trotzdem finden sie zusammen.
Zum einen handelt es sich um einen Moderator aus dem Frühstücksfernsehen, der Sex mit einer Minderjährigen hatte und dafür im Gefängnis saß. Dadurch hat er Frau und Kinder verloren und natürlich auch seinen Job.
Desweiteren die glücklose Mauren die ihr ganzes leben nur damit verbracht hat ihren körperlich und geistig behinderten Sohn zu pflegen. Jess die Tochter eines Juniorministers deren Familenverhältnisse nach dem spurlosen Verschwinden ihrer Schwester völlig aus den Fugen geraten ist und zuletzt JJ ein Amerikaner der nach der Auflösung seiner Band und nachdem seine Freundin ihn verlassen hat keinen Sinn mehr im Leben sieht.
Wie man lesen kann eine sehr gemischte Truppe die sich dort oben auf dem Dach getroffen hat und nun die Tage gemeinsam verbringt.
Zwar kriegen sich alle immer in die Haare was bei den verschieden Persönlichkeiten wohl zwangsweise passieren muss, doch immer wieder merken sie wie sehr sie sich gegenseitig brauchen.
Auf den ersten Eindruck könnte man meinen, dass es sich bei „A Long Way Down“ um ein weiteres Buch über Suzid handelt doch dem würde ich nicht zustimmen. Es ist eher ein Buch, dass die Sichtweise verschiedener Menschen beschreibt die am Rande des Abgrunds stehen.
Der Schreibstil ist typisch Nick Hornby: Schnodderig.
Aber gerade das passt auch zu den Charakteren die dort ihre Sicht der Dinge erklären. Das Buch ist so aufgebaut, dass die Story im Prinzip von den 4 Akteuren erzählt wird. Und je nach Typ hat jeder eine andere Ansicht zu den Themen und Vorfällen.
Das die gute Maureen die jede Woche in die Kirche geht und schon erheblich älter als z.B. Jess ist zu anderen Schlüssen kommt als Jess macht die ganze Sache so interessant, und man entwickelt sogar Symphatie für Martin (den Moderator), und empfindet einfach nur tiefes Mitleid für Maureen.

Das Buch kann ich nur uneingeschränkt empfehlen und finde es sogar besser als „High Fidelity“, auch wenn „A long Way Down“ im Mittelteil etwas abflacht.