eins nach dem anderen

Was war das für ein Samstag. Eigentlich war es so geplant, dass ein Kollege vorbeikommt, wir uns zusammen Fußball ansehen und dann zum Konzert von Martin Jondo gehen. Doch dann kam irgendwie alles anders als geplant. Der Kollege musste Samstag arbeiten und hat dann abgesagt. Stattdessen rief eine Freundin an die mich zum Frühstück einladen wollte. Okay wir hatten zwar schon 13 Uhr aber ich bin da ja nicht kleinlich 😉 Aus dem Frühstück wurde dann ein Steak um halb drei wozu ich aber auch nicht nein sagen konnte 🙂 Anschließend ging es dann mit einem Kollegen erst in die Markthalle und anschließend über den Freiburger Weihnachtsmarkt um den ersten Glühwein in diesem Jahr zu testen, bevor es dann weiter zum Konzert ging. Und so war dann quasi eine Sache nach der anderen und ich war wirklich ganz froh, dass ich dann am Sonntag ein wenig Ruhe hatte. Den Sonntag habe ich dann mal dazu genutzt mit Freunden zu telefonieren die ich jetzt auch schon länger nicht mehr gesprochen habe.

Was so läuft

Also wenn ich es nett ausdrücken soll, würde ich sagen das Andreas Bourani jetzt nicht gerade zu meinen Lieblingskünstlern gehört. Das ist mir wie bei Naidoo irgendwie zu salbungsvoll. Doch eines der Lieder das mir gefällt ist „Hey“ vom gleichnamigen Album auch wenn das auch schon wieder hart an der Grenze ist 😉

Hey – Andreas Bourani
Wenn das Leben grad zu allem schweigt
dir noch eine Antwort schuldig bleibt
dir nichts andres zuzurufen scheint als Nein
Es geht vorbei

Wenn der Sinn von allem sich nicht zeigt
sich tarnt bis zur Unkenntlichkeit
wenn etwas hilft mit Sicherheit, dann Zeit
Es geht vorbei, es geht vorbei

Hey, sei nicht so hart zu dir selbst
es ist ok wenn du fällst
auch wenn alles zerbricht
geht es weiter für dich

Hey, sei nicht so hart zu dir selbst
auch wenn dich gar nichts mehr hält
du brauchst nur weiter zu geh’n
komm nicht auf Scherben zum steh’n

Wenn die Angst dich in die Enge treibt
es fürs Gegenhalten nicht mehr reicht
du es einfach grad nicht besser weißt
dann bleib
es geht vorbei

Wenn jeder Tag dem andern gleicht
und ein Feuer der Gewohnheit weicht
wenn lieben grade kämpfen heißt
dann bleib
es geht vorbei, es geht vorbei

Hey, sei nicht so hart zu dir selbst
es ist ok wenn du fällst
auch wenn alles zerbricht,
geht es weiter für dich

Hey, sei nicht so hart zu dir selbst
auch wenn dich gar nichts mehr hält
du brauchst nur weiter zu geh’n
du brauchst nur weiter zu geh’n

Ein weiterer Song kommt von Enno Bunger. Nicht der aktuelle Song „Neonlicht“ der auch richtig gut ist sondern „Wo bleiben die Beschwerden“.

Wo bleiben die Beschwerden – Enno Bunger

Feuerwerksraketen, Steine, Splitter, Fensterglas
Drinnen hat man Todesangst, draußen hat man Spaß
Schieben alle Schuld auf die, die sowieso schon nichts mehr haben
Außer den Bildern aus der Hölle und den nie heilenden Narben
Oury Jalloh war ein Zauberer laut Polizeibericht
Vollführte im Verborgenen sein größtes Meisterstück
Hat mit Händen und mit Füßen fixiert an Grund und Wand
Sich auf feuerfester Matte in Schutzhaft selbst verbrannt
Wie man von Einzelfällen sprechen kann? Ich werd‘ es nie verstehen
Es gibt Menschen, die das wollen, die das alles gerne sehen
Tief in ihren Herzen heben sie die rechte Hand
Zünden Krisenherde, hoffen auf den Flächenbrand

Wo bleiben die Beschwerden? Warum lassen wir das zu?
Wir können was dafür, wenn wir nichts dagegen tun
Wo bleiben die Beschwerden? Wo führt das alles hin?
Warum tun wir so, als wären wir blind?
Wir schweigen ins Verderben, wenn wir tun, als ob nichts wär‘
Wir können was dafür, wenn wir uns nicht dagegen wehren
Wo bleiben die Beschwerden? Es gibt nur einen Weg:

Widerlegen, widersetzen, widerstehen

Die Tochter eine Gauners, eines Hehlers, eines Dealers
Sie konnte es kaum glauben, nach seinem Tod war sie so vieles
Doch nur weil er nicht von hier war, zahlte er mit seinem Leben
Hingerichtet mit neun Schüssen, nur einer ging daneben
Staatsbeamte schreddern Akten, die Wahrheit schön verborgen
So bitter der Geschmack, wenn man dann liest von „Dönermorden“
Jedes Opfer wird entwürdigt, jeder Mord wird eine Farce
Wo man nicht sucht, will man nichts finden, bringt Familien um den Schlaf
Nur in Nebensätzen liest man dann vom großen Zeugensterben
Was sind hier jetzt Fakten und was haarsträubende Märchen

Unter Druckerschwärze, Heuchelei und dreisten Falschaussagen
Wird die Würde unterdrückt, abgeschrieben und begraben

Wo bleiben die Beschwerden? Warum lassen wir das zu?
Wir können was dafür, wenn wir nichts dagegen tun
Wo bleiben die Beschwerden? Wo führt das alles hin?
Warum tun wir so, als wären wir blind?
Wir schweigen ins Verderben, wenn wir tun, als ob nichts wär‘
Wir können was dafür, wenn wir uns nicht dagegen wehren
Wo bleiben die Beschwerden? Es gibt nur einen Weg:
Widerlegen, widersetzen, widerstehen

Und irgendwo hinter der Glotze endet unser Tellerrand
Und wir richten ohne Glatze ähnlich großen Schaden an
Nein, es sind nicht die paar Nazis, es ist unsere Ignoranz
Lieber BILD, GNTM und Dschungelcamp am Bratwurststand
Als wär‘ es nicht in unserer Mitte, sondern nur am rechten Rand
Machen wir weiter unsere Witze über Gutmenschen im Land
Vergessene Geschichte wiederholt sich irgendwann
Ist unser Mitgefühl etwa in einem Flüchtlingsheim verbrannt?

Wo bleiben die Beschwerden? Warum lassen wir das zu?
Wir können was dafür, wenn wir nichts dagegen tun
Wo bleiben die Beschwerden? Wo führt das alles hin?
Warum tun wir so, als wären wir blind?
Wir schweigen ins Verderben, wenn wir tun, als ob nichts wär‘
Wir können was dafür, wenn wir uns nicht dagegen wehren
Wo bleiben die Beschwerden? Es gibt nur einen Weg:
Widerlegen, widersetzen, widerstehen