Schattenblume – Karin Slaughter

Kurzbeschreibung:
Ein Geiseldrama hält ganz Heartsdale in Atem. Zwei schwer bewaffnete Männer haben die Polizeistation von Grant County überfallen. Einer der Polizisten dort wurde erschossen, Chief Jeffrey Tolliver schwer verwundet. Ebenfalls im Gebäude ist Sara Linton, die Kinderärztin und Rechtsmedizinerin des Städtchens. Sie versucht verzweifelt, ihrem geliebten Jeffrey das Leben zu retten. Außerhalb der Station bemühen sich Lena, die gerade wieder in die Einheit aufgenommen wurde, und der zähe alte Cop Frank nicht nur, die Geiseln zu befreien, sondern auch herauszufinden, was für ein dunkles Geheimnis aus Jeffrey Tollivers Vergangenheit sich nun aufs Furchtbarste an ihnen allen zu rächen scheint …
Quelle: Klappentext

Schattenblume ist nach „Belladonna“, „Vergiss mein nicht“, und „Dreh dich nicht um“ der vierte Roman von Karin Slaughter der sich um die Ärztin und Gerichtsmedizinerin Sara Linton und den Polizisten Jeffrey Tolliver dreht.
Wie in den vorherigen Büchern ist auch „Schattenblume“ brutal und bluttriefend, doch diesmal kommt auch die zwischenmenschliche Beziehung von Sara Linton und Jeffrey Tolliver ausführlicher in den Blickpunkt.
Allerdings sind dabei einige Widersprüchlichkeiten zu den vorherigen Romanen zu finden.
Das Buch selbst ist in zwei Erzählsträngen unterteilt. Zum einen geht es um die Geiselnahme, zum anderen um einen Vorfall in der Vergangenheit von Jeffrey und Sara der zu dieser Geiselnahme führte.
Dabei nimmt die Geschichte aus der Vergangenheit auch sehr viel mehr Raum ein als die Geiselnahme.
Die Geschichte aus der Vergangenheit ist auch erheblich interessanter, und mit einem überraschenden Ende versehen, als die vermeintliche Hauptstory um die Geiselnahme.
Auch die „Szenen“ in denen Lena mit ihren Unsicherheiten beschrieben wird lassen sich wohl nur wirklich nachvollziehen wenn man die vorherigen Bücher gelesen hat.
Allerdings ist dies für die Geschichte eher unwesentlich, und so kann man das Buch zwar auch lesen wenn man die anderen Bücher noch nicht gelesen hat. Trotzdem wird bei diesen Lesern das ein oder andere Fragezeichen im Kopf bestehen bleiben.
Außerdem hätte Karin Slaughter vielleicht das Buch mit neuen Charakteren besetzen sollen anstelle die Geschichte von Sara, Jeffrey und Lena weiterzuführen.
Auch wenn es nur Fiktion ist, so haben diese Charaktere mittlerweile so viele Gewalttaten selbst erlebt und aufgeklärt, dass dies einfach immer „unglaubwürdiger“ wird.
Und so haben mich die ersten Bücher begeister, doch je mehr Bücher ich über diese Charaktere lese, desto gewöhnlicher wird es.

Mittsommermord – Henning Mankell

Kurzbeschreibung:
„Es war der ideale  Ort für ihre Mittsommernachtsfeier: Er lag in einer Senke. Darum herum wuchs dichtes Gebüsch. Sie hätten keine besser Stelle wählen können. Weder für ihre eigenen Zwecke noch für seine.“
 Ein Mörder, der den Anblick junger, glücklicher Menschen nicht erträgt. Ein ermordeter Kollege Wallanders. Ein Kommissar, der noch nie so einsam, so verzweifelt, so sympathisch war.
Quelle: Klappentext

Mittsommermord ist das erste Buch welches ich von Mankell lese. Anfänglich wollte ich die Fälle Wallanders der Reihe nach lesen, doch man hat mir versicht, dass man alle Bücher auch so einzeln und kreuz und quer lesen kann da sie sich nicht aufeinander beziehen. Und so habe ich mir als erstes Buch Mittsommermord geschnappt, und ich kann es gleich vorweg nehmen, dass es mir gut gefallen hat.
Mittsommermord ist ein typischer Kriminalroman, der trotz der vielen Todesfälle (es sind acht an der Zahl) nicht auf Schockmoment setzt und trotzdem Spannung erzeugt.
Am Anfang stehen drei verschwunde Jugendliche, die sich angeblich einfach abgesetzt haben und durch Europa reisen. Doch eine Mutter hegt den Verdacht, dass etwas pasiert ist und die eintreffenden Ansichtskarten gefälscht sind.
Und dann findet Wallander seinen Kollegen Svedberg erschossen in seiner Wohnung auf, und dazu ein Foto von einer geheimnisvollen Frau. Kurze Zeit später werden auch die drei verschwunden Jugendlichen tot aufgefunden, und Wallander bekommt immer mehr Bestätigungen, dass beide Fälle zusammenhängen.
Doch Wallander und seine Kollegen tappen fast völlig im dunkeln was die Suche nach dem Mörder angeht.  Der Täter hinterlässt so gut wie keine Spuren und plant seine Taten akkurat im vorraus.
Er scheint sogar die größten Geheimnisse seiner Opfer zu kennen, doch wie gelangt der Täter zu diesem Wissen? Und vor allem wieso musste sein Kollege und Freund Svedberg sterben?
Im laufe der Zeit und mit Fortgang der Ermittlungen erkennt Wallander wie wenig er eigentlich von Svedberg wusste, obwohl er ihn als Freund bezeichnete.  Außerem kommen ihm Zweifel ob seine Arbeit als Polizist überhaupt noch einen Sinn macht, angesichts des Zerfalls der Gesellschaft und seiner angeschlagenen Gesundheit.
Besonders beeindruckt hat mich der unaufgeregte Schreibstils Mankells. Mankell bietet keine Schockmomente indem er brutale Szenen genaustens beschreibt sondern sorgt  auf andere Art und Weise für Gänsehaut. Zudem kommen die Gefühle von Wallander und seinem Team. Die Trauer über den Verlust von Svedberg, die Hoffnungslosigkeit weil man mit den Ermittlungen nicht vorankommt. Der Zweifel ob es überhaupt noch einen Sinn macht als Poizeibeamte zu arbeiten, wenn die Verbrechen immer häufiger geschehen und immer brutaler werden.
Man hat das Gefühl, als würde man selbst dabeisitzen wenn Wallander und sein Team ermitteln, und man selbst rätselt mit wer der Täter ist und wie man ihn schnappen könnte.
Ein wunderbarer Kriminalroman der mich dazu bringt, bei Gelegenheit noch zu dem ein oder anderen Buch von Mankell zu greifen.

Eragon – Christopher Paolini

Kurzbeschreibung:
Der Wind heult durch die Nacht und trug einen Duft heran, der die Welt verändern sollte.
Als Eragon bei der Jagd einen blauen Stein findet, ahnt er nicht, dass dieser Fund sein Leben verändern wird. Denn dem vermeintlichen Stein entschlüpft ein Drachenjunges und beschert Eragon ein Vermächtnis, das älter ist als die Welt…
Quelle: Klappentext

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Eragon, ein fünfzehnjähriger Junge, lebt mit seinem Bruder bei seinem Onkel in einem kleinen Dorfin den Bergen von Alagaesia. Auf der Jagd findet er einen blauen Stein, der wie durch Zauberhand nach einem Kall in seiner Nähe liegt.
Der vermutliche Stein entpuppt sich jedoch als Drachenei und Eragons Leben ändert sich schlagartig.
Auf der Suche nach dem Ei hat König Galbatorix seine Schergen ausgeschickt, zwei Ra’zacs die den Nasguls aus Herr der Ringe ähneln.
Eragon kann jedoch fliehen und auch den Drachen in Sicherheit bringen. Doch als er zurück ins Dorf kommt haben die Ra’zacs seine Heimat zerstört und seinen Onkel getötet.
Eragon schwört Rache und macht sich mit, dem als Geschichtenerzähler bekannten, Brom und dem Drachen auf dem Weg die Ra’zacs zu verfolgen. Während der Verfolgung weist Brom Eragon in Künste der Drachenreiter ein.
Und so erlernt Eragon den Schwertkampf und die Geschichte der Drachenreiter und der Welt.
Auf ihrem Weg treffen sie auf Urgals (die Tolkiens Orks bzw. Uruk-Hais) sehr ähneln und Eragon entdeckt seine magischen Fähigkeiten. So wird Eragon während der Verfolgung der Ra’zacs dank Brom immer stärker und nimmt seinen Platz als Drachenreiter ein.
Das Buch ist sehr kurzweilig geschrieben, doch vieles kommt einen sehr bekannt vor. Vor allem wenn man Herr der Ringe kennt. Damit meine ich nicht die Zwergen und Elfen sonder vor allem viele Details. Eragons Schwert welches rot anfängt zu schimmern wenn sich Ra’zacs in der nähe befinden erinnert stark an Frodos Schwert. Auch die Eigenschaften der Ra’zacs sind denen der Nasguls sehr ähnlich, genau wie die Urgals den Uruk-Hais ähneln.
Doch bei aller Kritik muss man bedenken, dass Christopher Paulini dieses Buch als Jugendlicher geschrieben hat. Das dieses Buch dann nicht die Tiefe haben kann wie die Werke Tolkiens sollte also verständlich sein.
Vor allem sollte man bedenken, dass Tolkien an sich schon eine hohe Meßlatte gelegt hat was den Bereich Fantasy angeht.
Während also Fans von Tolkien meistens dieses Buch in der Luft zerreißen sind anderen hin und weg.
Ich persönlich würde es als durchschnittliches Buch bezeichnen und gebe in der Blogliste 3 von 5 Sternen. Das liegt auch daran, dass mich einiges zu sehr an Herr der Ringe erinnert und auch wegen des doch „merkwürdigem“ Ende. Das Buch wirkt nicht wirklich abgeschlossen und zwingt einem quasi den zweiten Teil auf.
Eragon ist es ein nettes Fantasybuch das sehr kurzweilig ist, aber doch an Tiefe vermissen lässt. Im Vergleich zum Film hat mich das Buch allerdings positiv überrascht.

Weisser Oleander – Janet Fitch

Kurzbeschreibung:
Der weiße Oleander blüht in Kalifornien im Hochsommer. Dann, wenn die Hitze unerträglich scheint. Für die zwölfjährige Astrid beginnt zu dieser Zeit eine ruhelose und dramatische Odyssee von Pflegefamilie zu Pflegefamilie. Ihre Mutter, eine exzentrische Schriftstellerin, die zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt ist, vermag weiterhin einen dominaten Einfluss auf sie auszuüben. Erst allmählich gelingt es dem sensiblen und klugen Mädchen, einen eigenen Platz im Leben zu finden. Es zeigt sich, dass Astrid so stark wie der weiße Oleander ist, der selbst dann blüht, wenn man ihn immer wieder verpflanzt.
Quelle: Klappentext

Astrid, ein kluges und sensibles Kind, wächst alleine bei ihrer egozentrisch und menschlich kühl wirkender Mutter auf. Ständig wird sie vom Gedanken geplagt, ihre Mutter würde sie nicht lieben. Dazu kommt eine unerklärliche Angst, dass ihre Mutter sie einfach verlassen würden.
Dann verliebt sich ihre Mutter in einen Mann und Astrid schöpft Hoffnung auf ein normales Familienleben, doch diese Hoffnung wird jäh zerstörrt.  Und es soll noch schlimmer kommen. Ihre Mutter tötet aus Zorn den Liebhaber und wird deswegen zu lebenslanger Haft verurteilt.
Von da an beginnt für Astrid eine Odyssee durch verschiedenste Pflegefamilien. Und hinter jedem anfänglichen Glück und neuer Hoffnung steht Trauer und Hoffnungslosigkeit. Jedesmal versucht sich Astrid von ihrer jeweileigen Pflegefamilie formen zu lassen um so dem Einfluss der Mutter zu entkommen, doch immer wieder endet es mit einem Fehlschlag. Begleitet wird dies von den kühlen Briefen ihrer Mutter die ihr sagt, dass es ja so kommen musste.
Die Pflegefamilien die sich durch alle sozialen Schichten ziehen, zeigen erst die Fassade, hinter der sich aber immer wieder eine dunkle Vergangenheit befindet.
Da ist die erste Pflegemutter, Starr, die es geschafft hat sich vom Alkohl zu lösen und sich nun fanatisch einem christlichen Prediger zugewendet hat.
Dann kam Marvel, mit ihrer Familie aus der Mittelschicht, die aus Rassismus und von Neid zerfressen auf die schwarze Nachbarin (eine Edelhure) mit Abscheu schauen, und Astrid wie ein Kind zweiter Klasse behandeln.
Erst bei Claire erfährt Astrid die Liebe die sie sich immer von ihrer eigenen Mutter so sehr gewünscht hat. Doch auch Claire hat hinter ihrer Fassade eine Vergangenheit von der sie wieder eingeholt wird.
Alle diese Ereignisse machen Astrid immer stärker, auch wenn sie dies nicht wahrnimmt. Für sie gilt es nur von Tag zu Tag zu überleben, ihrer wertlosen Existenz einfach keine Bedeutung zu schenken. Schließlich gehört sie nicht zu den Menschen die etwas Großes schaffen. Dabei bemerkt sie nicht wie wichtig sie auch für andere Menschen wird.
Sie wird so stark, dass sie sich sogar ihrer eigenen Vergangenheit zuwenden kann und etwas ans Licht befördert woran sie nicht im entferntesten dachte.
Die Sprache die Jane Fitch verwendet steht eigentlich im krassen Gegensatz zur bitteren Geschichte. Die Sprache ist voller Poesie und Metahpern. Die Beschreibung von Gemälden, der Natur, von Farben und Düften lassen einen förmlich in das Buch eintauchen, und das alles ohne jemals kitschig zu wirken.
Ein wunderschönes Buch welches ich ohne Vorbehalte empfehlen kann.

Die Selbstmordschwestern – Jeffrey Eugenides

Kurzbeschreibung
Anfang der siebziger Jahre, in einer von Ulmen gesäumten Vorstadtstraße Nordamerikas, richten sich die Blicke einer Schar junger Männer auf ein Haus. Es ist das Haus der Familie Lisbon mit ihren fünf schönen Töchtern: der gescheiten Therese, der pingeligen Mary, der asketischen Bonnie, der scharfen Lux und der blassen, lammfrommen Cecilia. Als sich die jüngste von ihnen aus dem Fenster stürzt, im Sommer, der Zeit der Schlammfliegen, beginnt das „Jahr der Selbstmorde“, das die in Baumhäusern, auf Dächern und auf Kühlerhauben versammelten Beobachter für immer verändern wird.
Quelle: Amazon

Ich bin eher zufällig auf das Buch gestoßen da ich erst durch den Film (The Virgin Suicide von Sofia Coppola) davon erfahren habe. Der Film hinterließ einen tiefen Eindruck bei mir, und so hatte ich mir eigentlich immer vorgenommen auch  das Buch zu lesen. Doch wie es so ist geriet es dann wieder in Vergessenheit. Doch dann bin ich bei bookcrossing auf das Buch gestoßen.
Eigentlich steht die Geschichte schon fest. Der Titel sagt ja bereits so gut wie alles aus, und auch die Infos auf dem Klappentext verraten einem zu deutlich was sich in dieser Geschichte ereignet. Trotzdem zieht einen das Buch in seine Bann. Zum einen weil Eugenides einen wunderschönen Schreibstil hat der einen die Geschichte mitfühlen lässt und desweiteren weil man einfach wissen möchte was denn zu diesem großen Drama führt.
Warum haben sich die 5 jungen Menschen aus einer konservativen, gläubigen Familie aus der amerikanischen Mittelschicht das Leben genommen?
Die Geschichte wird von Jungs aus der Nachbarschaft erzählt. Sie haben das Leben der Lisbons verfolgt und berichten nun wie es dazu kam. Doch was wirklich in den Köpfen der 5 Mädchen vor sich ging wird niemals offenbart. Eugenides lässt uns die Mädchen genau so betrachten wie es alle anderen getan haben. Niemand konnte je ihre wahren Gedanken und Gefühle erfahren, doch trotzdem haben alle die mit den Mädchen zu tun hatten eine bleibende Erinnerung an sie. So haben sie das Leben zahlreicher Menschen unbewusst beeinflusst, doch ihre Empfindungen sind für alle ein Geheimniss.
Alle starren auf die Lisbons, doch keiner sieht das Offensichtliche. Und selbst der langsame Zerfall des Hauses wird zwar zur Kenntnis genommen doch einfach ignoriert. Wie eigntlich alles um den Lisbons herum im Zerfall liegt. Die Ulmen der Straße werden nach und nach gefällt weil sie krank sind und auch nicht mehr zu retten sind. Der See in der Nähe wird von Algen befallen und Schlammfliegen kommen alljährlich im Sommer.
Es ist etwas schwierig sich in die Zeit einzufinden in der bei manchen  RockNRoll als Satanszeug galt und auch sonst andere Wertevorstellungen herrschten.
Trotzdem lässt sich das Buch gut lesen und fesselt einen. Gerade die tief traurigen und schockierenden Stellen sin brilliant geschrieben.
Ich kann beides (Buch und Film) nur wärmstens empfehlen. Sofia Coppola hat in The Virgin Suicide eine sehr gekonnte Umsetzung von Buch zu Film geschafft, wenn auch nicht 1:1.
Gerade deshalb empfehle ich erst den Film zu schauen und anschließend das Buch zu lesen. Dann kann man im Buch auch noch sehr viele neue Dinge entdecken.

Das Bernsteinteleskop – Philip Pullman

Kurzbeschreibung:
Lyra und Will steht das schrecklichste aller Abenteuer bevor. Sie müssen in die Welt der Toten steigen, um eine alte Schuld zu begleichen und eine Erkenntnis zu gewinnen, die sie nur dort finden können. Währenddessen rüsten die Allermächtigsten zu einem alles entscheidenden Kampf …
Quelle: Klappentext

Das Bernsteinteleskop ist der dritte und letzte Band der „His Dark Material“ Saga, und für mich sogar das beste Buch aus der Triologie. Nach einer kleiner schwächeren Phase im zweiten Buch ist dieses Buch voll Action und Gefühl. Und vor allem setzt es nahtlos die Geschichte der ersten beiden Bücher fort. Philip Pullman behandelt dabei physikalische Themen was Zeit und Raum angeht doch vielmehr religiöse bzw. mythische Themen. Es geht um das menschliche Gewissen, Wahrheit, Menschlichkeit, Hoffnung und Unschuld.
Pullman beschreibt Werte die für jedes Lebewesen mit Bewusstsein gültig sind, was man besonders an der Geschichte mit den Mulefas sieht (was Mulefas sind müsst ihr schon selbst herausfinden  ).
In allen Büchern fiebert man mit Lyra und ihren Begleitern da sich um sie herum Mächte verschwören von denen sie nichts wissen. Vor allem die undurchsichtigen Eltern von Lyra bereiten bis zum Schluss kopfzerbrechen.
Und gerade als Lyra, Will und ihre Begleiter in das Reich der Toten gehen kann man sich der Schreibweise von Pullman nicht entziehen denn es zerreißt einem förmlich das Herz.
Aber das war auch in den ersten beiden Bänden so, dass Pullman auch die Landschaften so hervorragend beschreibt, dass man sie bildlich vor sich sehen kann. Das gleiche vermag er auch mit den Charakteren.
Das einzig mögliche Ende der Saga wird einem im laufe der Geschichte immer bewusster, doch trotzdem hofft man das es vielleicht doch noch anders kommt. Doch ein anderes Ende hätte die ganze Gechichte auf den Kopf gestellt.
Alle drei Bücher der „His Dark Materials“ Saga kann ich bedenklos empfehlen, auch wenn eingefleischte Fantasyleser vorsichtig sein müssen. Den hierbei handelt es sich nicht nur um Fantasy sondern die Geschichte hat auch starken Bezug zur realen Welt, trotz Panzerbären, Hexen, und andere ungewöhnliche Lebewesen.

Das Magische Messer – Philip Pullmann

Kurzbeschreibung
Auf der Suche nach seinem Vater gerät Will mitten in Oxford in eine andere Welt. Gemeinsam mit Lyra wird er in einen erbitterten Kampf zwischen Gut und Böse verwickelt.
Quelle: Amazon

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„Das Magische Messer“ ist der zweite Band der Fantasytriologie „His Dark Materials“ von Philip Pullman. In diesem Teil trifft Will, ein zwölfjähriger Junge der das Geheimnis seines vor zehr Jahren verschollenen Vaters lüften will, auf Lyra, der Heldin aus dem ersten Teil.
Wills Vater ist vor zehr Jahren bei einer Polarexpedition verschollen und nun wird er und seine Mutter von unbekannten bedroht. Durch Zufall entdeckt er einen  Durchgang zu einer anderen, ihm unbekannten Welt und trifft dort auf Lyra die ebenfalls ihre Welt verlassen hat um ihren Vater zu folgen.
Die beiden tun sich zusammen und werden Freunde. Dabei haben die beiden viele gefährliche Situationen zu überstehen und immer mehr erkennt man, dass es einige Menschen gibt die schon länger zwischen den Welten wandern und dies für sich ausnutzen wollen.
Vor allem aber kristallisiert sich immer mehr heraus, dass Lyra und Will entscheidend für den bevorstehenden Kampf zwischen Gut und Böse sind.
Auch diese Buch ist genau wie schon „Der Goldene Kompass“ sehr gut geschrieben und es macht Spaß es zu lesen. Man merkt aber deutlich, dass der zweite Teil eher nur eine Verbindung von Teil 1 und Teil 3 ist. Sozusagen um dies als ganzen zusammenfügen zu können. Ein Indiz dafür könnte auch sein, dass diese Geschichte doch erheblich kürzer als Teil 1 und 3.
Aber auch dieses Buch ist wunderbar geschrieben und man kann in die Welten förmlich eintauchen.
Ich persönlich freue mich schon auf das dritte Buch um endlich zu wissen wie das große Finale ausgeht.

Der Goldene Kompass – Philip Pullman

Kurzbeschreibung
In einer Welt, die der unseren sehr ähnlich ist, lebt das Mädchen Lyra, das in einem College aufwächst. Es besitzt, wie jeder Mensch, einen Dämon, der untrennbar mit ihr verbunden ist. Eines Tages belauscht sie die Professoren und erfährt eine schier unglaubliche Geschichte …
Quelle: Amazon

„Der Goldene Kompass“ ist der erste Band der Fantasytriologie „His Dark Materials“ und eine tolles Buch was wirklich Freude macht zu lesen. Warum das Buch häufiger als Kinderbuch deklariert wird ist mir schleierhaft da es für jüngere Leser eigentlich nicht sonderlich geeignet ist. Auch die Übersetzung des Titels von „Northern Light“ (Titel der Originalausgabe) zu „Der Goldene Kompass“ ist doch etwas sehr weitläufig, vor allem da es sich nicht um einen goldenen Kompass handelt der in der Geschichte vorkommt.
Die Welt in der Lyra ihr Abenteuer beginnt ähnelt der unseren in der frühen Industriealisierungsphase, jedoch werden dort Techniken anders benannt und auch die Landkarte ist anders als in unserer Welt. Obwohl es auch hier Amerikaner, Lappland und andere Staatsnamen auftauchen die einem wohlbekannt vorkommen.
In Lyras Welt gibt es Gaslampen, Zeppeline, Pistolen, Hexen und vor allem Dämonen. Wobei die Dämonen nicht wie bei uns unheimlich sind, sondern jeder Mensch hat einen Dämonen an seiner Seite. Dieser Dämon ist untrennbar mit den Menschen verbunden und kann sich weder vom Menschen entfernen noch ohne ihn leben.
Bei Kindern kann der Dämon seine Formen wechseln und dies beliebig oft tun, während Erwachsene einen festen Dämon haben. Die Dämonen haben Tiergestalten und immer das entgegengesetze Geschlecht zum Menschen.
So hat Lyra Pantalaimon an ihrer Seite. Lyra lebt in Oxford in einer Universität und genießt ihre Kindheit bis zu dem Tag als sie sich im Schrank des Rektors einschließt und die Professoren belauscht. Ab da beginnt das große Abenteuer.
In dieser Welt geht nämlich einiges vor sich. Immer wieder verschwinden Kinder die entführt werden, und als ihr bester Freund der Küchenjunge Will ebenfalls entführt wird versucht Lyra ihn zu finden und ihn zu befreien. Dabei trifft sie auf Gypter (eine Arte Sintis und Roma in Booten) und begibt sich auf eine gefährliche Reise in den hohen Norden. Und auch hier trifft man auf die merkwürdigsten Lebewesen wie Panzerbären und Klippenalpe.
Lyra muss jede Menge gefährliche Situationen überstehen und lernt das Geschenk, ein goldenes Instrument, welches ihr der Direktor vom Jorden College geschenkt hat immer mehr zu schätzen.
Das Buch ist actionreich, vermittelt bildlich eine fantastische Welt. Zudem behandelt es ein eigentlich ernstes Thema, da es um Gewissen, Kirche, das göttliche und das Universum geht. Das ganz allerdings so kurzweilig geschrieben, dass man die 410 Seiten im nu durchliest.
Ein Fantasybuch welches ich nur wärmsten empfehlen kann.

Die Kunst Des Stilvollen Verarmens – Alexander von Schönburg

Kurzbesschreibung
Weniger ist mehr- eine ebenso intelligente wie unterhaltsame Verteidigung der Lebenskunst gegen den Konsumwahn.
Wir alle, wirklich alle, werden bald und nicht in einer fernen zukunft deutlich ärmer sein als jetzt. Die Kunst des stilvollen Verarmens will gelernt sein.
Quelle: Klappentext

Um es gleich vorweg zu nehmen, dieses Buch gibt keine direkten Ratschläge wie man in bestimmten einzelnen Situationen Geld sparen kann. Es wird also kein Ratschlag erteilt nach dem Motto ständig Probeabos abzuschließen und wieder zu kündigen um kostenlos eine Tageszeitung im Briefkasten vorzufinden.
Dieses Buch gibt einem Gedankenansätze mit auf dem Weg, und gehört so in die Kategorie der Selbsthilfebücher wie z.B. „simplify your life“.
Grundsätzlich vertritt Schönburg die Theorie, dass Konsum nicht glücklich macht da auch reiche Menschen die sich alles erfüllen können was sie sich wünschen nicht glücklicher sind als „Normalverdiener“.
Diese Theorie ist auch wissenschaftlich gesehen schon erwiesen da der Mensch die Angewohnheit hat immer nach mehr zu streben und Glück immer relativ gesehen ist. Es gibt langfristige Studien indem man Menschen vor ihrem Berufseintritt nach ihrem Glücksgefühl befragt hat, und anschließend gefragt hat was sie benötigen würden um glücklich zu sein.
Jahre später hat man die gleichen Menschen wieder befragt, und obwohl sie sich einen Großteil der Wünsche schon erfüllt hatten die sie eigentlich benötigten um glücklich zu sein waren sie es nicht.
Von daher ist die Grundtheorie die in dem Buch aufgeführt wird völlig richtig. Konsum macht höchstens kurzfristig glücklich. Daraus folgert der Autor, dass es daher besser ist sich an den Dingen mehr zu erfreuen die man bereits hat, als immer nach mehr zu streben. Durch Einschränkung kann man die Dinge die man dann macht mehr genießen und lernt sie mehr zu schätzen. Und auch Stil und Eleganz müssen deswegen nicht hinten anstehen nur weil man nicht gerade die neuste Kollektion von Modedesignern im Schrank hängen hat. Den Stil und Eleganz haben, so der Autor, haben nichts mit Geld zu tun und verweist auf die sogenannten Neureichen.
Die Theorie die Schönburg in seinem Buch vertritt ist also gar nicht mal so abwegig, ob man dies jedoch auf knapp 240 Seiten erläutern muss steht auf einem anderen Blatt. Da jedes Kapitel wie z.B. Reisen, Essen, Auto, Kleidung immer wieder mit dem gleichen Ansatz beschrieben wird stellt sich doch schnell Langeweile ein und lässt einen doch schnell erahnen was der Autor im folgenden Kapitel an Ratschlägen parat hat.
Zugleich ist das Wort „Verarmen“ gerade in Zeiten von Hartz IV doch etwas zynisch, da sich dieses Buch wohl eher an Durchschnittsverdiener richtet als an Menschen die wirklich am unteren Ende der gesellschaftlichen Leiter stehen.
Was mich persönlich auch etwas befremdet hat ist die Aufzählung und auch die einblicke in die sogenannte Oberschicht aus dem Bekannten- und Verwandtenkreis der Autors. Bei mir hat sich dabei folgendes Gefühl eingeschlichen: Seht her. Ich kenne die reichen der Welt, und auch wenn ich nicht so reich bin wie diese Leute, verkehre ich mit ihnen und ich bin nicht unglücklicher.

Um es kurz zu machen: Die Menschen die sich ihr Geld einteilen müssen sollten lieber zu anderen Büchern greifen und diese genießen.

Meine Freundin Elaine – Utta Danella

Kurzbeschreibung
Meine Freundin Elaine Liebe – was ist das eigentlich? fragt sich Julia, eine seit sieben Jahren verheiratete junge Frau mit drei kleinen Kindern. 1914 lernt sie Joachim kennen – und heiratet ihn, bevor er in den Krieg zieht. Nach seiner Rückkehr bewirtschaften sie bis zur totalen Erschöpfung sein Gut in Pommern. Doch Julia verzehrt sich nach der Großstadt Berlin, nach Menschen, die sie verstehen. Da begegnet ihr unvermittelt ihre schöne, willensstarke Freundin aus dem Internat…
Quelle: Klappentext

Eine Geschichte die sich zu Zeiten der Weimarer Republik abspielt. Julia, ein verwöhntes Kind aus guten Berliner Verhältnissen heiratet im Krieg einen Leutnant und Gutsbesitzer in Pommern. Doch mit dem Ende des Krieges und dem Beginn des Alltags findet sich Juli in Hinterpommern auf einem Landwirtschaftsgut wieder, mit Ehemann, Schwiegermutter und drei Kindern.
Bei einer Rückkehr nach Berlin, die Stadt die Julia liebt und in der sie eigentlich leben möchte, trifft sie eine alte Freundin aus Internatszeiten wieder. Elaine ihre beste Freundin und die Person zu der Julia aufsieht.
Elain wirkt schlau, ist über das Weltgeschehen informiert und auch sonst sehr zielstrebig. Das genaue Gegenteil von Julia die eigentlich außer für Opern und ihre Pferde nicht wirklich Interesse an anderen Dingen hat und auch sehr naiv ist. Im Herzen ist sie einfach kindlich geblieben.
Ausgerechnet in diese Wiedersehensfreude erreicht sie die Nachricht, dass die Kinder krank sind und sie deswegen zu Hause erwartet wird. Elaine bietet ihre Hilfe an, und so kehrt Julia mit Elaine nach Pommern zurück wo sich Elaine als „Hausdame“ nützlich macht. Während Elaine immer mehr die „Pflichten“ von Julia übernimmt, zieht es Julia vor sich ihrem Pferd zu widmen und der verloren zeit in Berlin hinterher zuweinen.
Doch je mehr Elaine das Ruder in die Hand nimmt umso mehr fühlt Julia sich überflüssig. Doch eine Eifersucht kommt nicht auf. Julia verabscheut das Leben auf dem Land und erst als ihr der Verlust von Heim, Kind und Mann bewusst wird, und auch die Augen öffnet was Elaine angeht, wird ihr klar was für ein angenehmes Leben sie eigentlich führt.
Die Geschichte spielt in einer so interessanten Zeit doch leider wird kaum etwas von den politischen Spannungen im Buch transportiert und auch sonst erscheint der Charakter der Julia ist einfach so naiv dargestellt, dass es schon fast schmerzhaft ist zu lesen. Wenn man den Charakter der Julia beschreiben sollte wäre es wohl am ehesten mit dem eines 14 jährigen launischen Mädchen beschrieben. Auch die Liebesgeschichte zwischen Julia und ihrem Leutnant ist nicht gerade das ganz große Gefühlsdrama und so ist das Buch eher fad zu lesen.
Nach einer Reihe wirklich guter Bücher die ich in letzter Zeit gelesen habe hat mich dieses Buch enttäuscht und ich kann es nicht wirklich weiterempfehlen.