Solidarität in Bochum

Bereits vor einigen Tagen habe ich über die geplante Schließung des Nokiawerks in Bochum berichtet (Blogeintrag Schock für Bochum), und das dies für Bochum mehr als ein Schock ist.
Heute wurde ein Zeichen der Solidarität für die Beschäftigten von Nokia gesetzt. 20000 Menschen demonstrierten gegen die Schließungspläne.
Bei Opel in Bochum wurde sogar die Produktion angehalten damit die Arbeiter an der Kundgebung teilnehmen können, und selbst eine Abordnung aus Rüsselsheim hat die Anreise auf sich genommen. Neben den Opelaner nahmen auch Arbeiter von Thyssen Krupp und anderen Industriebetrieben der Region am Protest teil, sowie Studenten, Schüler und andere Bürger.
Die heutige Aktion soll den Auftakt zu einer Reihe von Protesten bilden um Nokia doch noch vom Entschluss das Werk zu schließen abzubringen.
Allerdings glaube ich nicht daran, dass es noch eine Möglichkeit gibt diese Entscheidung der Konzerspitze zu revidieren. Denn selbst die Gespräche mit Spitzenpolitikern haben ja nicht wirklich etwas gebracht. Die Konzernführung stellt auf sturr und taucht ab.
Aber wie sagt man so schön?? Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Dank der Proteste ist das Verhalten des Konzerns nun auch in den finnischen Medien im Gespräch. Auch dort wird das Verhalten der Konzernführung kritisiert, und man ist dort genau so entsetzt. Vor allem weil Nokia bisher als vorbildlicher Arbeitgeber galt.
Und ob die Konzerführung sich mit der Schließung des Werks in Bochum nicht doch ein Eigentor geschossen hat. Natürlich sind die Lohnkosten in der Tschechei günstiger, und damit der Gewinn noch größer. Doch durch das Verhalten erleidet Nokia auch einen großen Imageschaden zumindest in Deutschland. Damit setzt Nokia einen der größten Absatzmärkte in Europa aufs Spiel. Man wird sehen ob sich die Entscheidung am Ende überhaupt rechnet, denn immerhin ist ein guter Markennamen das größte Kapital eines Unternehmens.
Was mich aber heute wirklich bewegt hat war, dass sich so viele Menschen solidarisch mit den Nokiamitarbeitern und der Stadt Bochum gezeigt haben. Denn das Verhalten von Nokia und die Konsequenzen für Bochum betrifft nicht nur die Nokiamitarbeiter sondern alle die hier leben und Bochum als ihre Heimat betrachten.

0 Gedanken zu “Solidarität in Bochum

  1. *nickt* Geht mir genauso, Andheu.
    Die Solidarität ist – trotz traurigem Anlass – etwas sehr beruhigendes für mich. Und ich denke, dass sie weit über die städtischen Grenzen Bochums hinausgeht. Mir zumindest geht es so, wenn ich Berichte von streikenden Schulen im Radio höre: Schülerinterviews, in denen man hört, dass viele der Väter bei Nokia arbeiten und ich mir die Familien hinter der Zahl „2300 Beschäftigte“ vorstelle …

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  2. Tja die Mitarabeiter sind halt mehr als eine Position in der Kostenliste eines Unternehmens.
    Gerade wenn man von den Schicksalen der Menschen erfährt macht es einen noch wütender.
    Ich wäre der letzte der etwas sagen würde wenn das Unternehmen Verluste einfahren würde und somit zu einem solchen Schritt gezwungen wird. Aber was da jetzt passiert ist eine Sauerei.

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  3. Sie setzen nicht nur einen der größten Absatzmärkte in Europa aufs Spiel, ich fand die Art, wie die Arbeitnehmer davon erfahren haben auch unterste Schublade.

    Wenn ich vorhabe ein Werk zu schließen, dann sage ich meinen Leuten das doch persönlich. Kein Wunder, dass der Vorstand auch von den Finnen kritisiert wird. Ich finds richtig so. Die sollen mal schön eine auf den Deckel kriegen.

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  4. Siehste, das wusste ich noch nicht, aber ich habe es mir schon fast gedacht. Ist doch immer so. War bei der Telekom und deren letzten Milliardengewinn doch auch nicht anders. Da wurden auch erstmal Hunderte von Mitarbeitern entlassen… *grmpf*

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  5. Manchmal fragt man sich wirklich was in den Köpfen solcher Manager vorgeht. Vor allem wenn man dann sieht wie es bei den meisten kleinen Familienunternehmen zugeht, wo sich die Eigentümer um die Mitarbeiter kümmern, und wirklich nur dann entlassen wenn es gar nicht mehr anders geht.

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  6. Na selbst wenn Nokia einen teil der Subventionen zurückzahlen muss wird dies nokia nicht sonderlich belasten.
    Ich denke, dass der Imageschaden viel schwerwiegenden ist.
    Ich hoffe man wird irgendwann eine Statistik sehen, ob die die Verkaufszahlen von Nokiaprodukten in Deutschland rückläufig sind.

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  7. Nun ja ich weiß nicht ob die anderen Herstellen von Mobiltelefonen besser sind. Zumindest wüsste ich es vom Hersteller meines aktuellen Telefons, einem Samsung, nicht wirklich.
    Aber es stimmt schon. Was Nokia da abgezogen hat ist wirklich eine Sauerei.

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  8. Deshalb käme für mich zumindest ein Nokia nicht mehr in Frage. An andere Menüführungen hat man sich schnell gewöhnt, wie ich bei meinem Motorola feststellen durfte. 😀

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  9. Oh ja. Ein Motorola hatte ich auch schon. Also deren Menüführung ist wirklich sehr gewöhnungsbedürftig um es mal positiv zu formulieren :))
    Im Moment habe ich ein Samsung mit dem ich gut klarkomme. Ich müsste auch mal wieder schauen wann ich mir wieder ein neues Mobiltelefon zulegen kann weil die obligatorische Vertragslaufzeit abläuft.

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  10. Sooo schlimm fand ich es bei Motorola gar nicht mich zurechtzufinden. Das ging schneller, als bei Siemens. Meine Schwester hatte mal ein Siemens-Handy. Damit sind weder sie noch ich richtig klar gekommen. 😉

    Mein Vertrag läuft noch ein Jahr, aber ich bin auch noch sehr zufrieden mit meinem Handy. 🙂

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  11. Na ja ich bin meistens auch sehr zufrieden mit meinen Handys. Da ich ja eh nur damit telefoniere uns SMS verschicke und das wohl jedes Handy problemlos macht :))
    Also ich hatte mittlerweile verschiedenen Produzenten, und am umständlichsten fand ich Motorola. Mit meinem Samsung bin ich sehr zufireden weil gleich ein Verbindungskabel für den PC dabei war. So konnte ich mal eben die Telefonnummern vom PC aufs Handy spielen. Sehr angenehm.

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  12. Bei dem L7 merke ich einfach im Moment, dass es wesentlich stabiler ist durch sein Metallgehäuse als die Plastikvarianten von Nokia. Dieses Handy hält doch sehr viel mehr aus. Auch wenn ich normalerweise pfleglich damit umgehe, fällt selbst mir mein Handy in zwei Jahren mal runter. 😉

    Am kompliziertesten war bisher das Siemens-Handy meiner Schwester. Diese Menüführung war grausig…

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